Sprachkunst Beiträge zur Literaturwissenschaft
Jahrgang LIII/2022, 1. und 2. Halbband
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400 https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at |
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Sprachkunst Beiträge zur Literaturwissenschaft
Jahrgang LIII/2022, 1. und 2. Halbband
ISSN 1727-6993
Online Edition ISBN 978-3-7001-9424-8 Print Edition ISBN 978-3-7001-9425-5 Online Edition
Christoph Grube,
Markus Ohlenroth
S. 23 - 39 doi:10.1553/spk53_s23 Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften doi:10.1553/spk53_s23
Abstract: Ist es möglich, Gedichte Celans aus sich heraus zu verstehen, ohne die Sekundärliteratur heranzuziehen und ohne auf Celans Biographie und die Shoa zurückzugreifen? Der Artikel erprobt an den ersten beiden Gedichten ›Ich hörte sagen‹ und ›Im Spätrot‹ aus dem Band ›Von Schwelle zu Schwelle‹ eine solche Lektüre. Über die Analyse von bei der Komposition eingesetzten formalästhetischen Mitteln, durch Herausarbeitung der verwendeten Motive in ihren Beziehungen zueinander wird ein Handlungsablauf erkennbar und damit eine Deutung möglich, die das ganze Gedicht einbezieht und sich nicht nur – wie häufig in der Sekundärliteratur – auf die Interpretation einzelner Motive beschränkt. Published Online: 2023/07/19 06:25:33 Object Identifier: 0xc1aa5576 0x003e61c1 Rights: . Als Jahresband 2022 publiziert „Sprachkunst“ neue Annäherungen an Gedichte Paul Celans. Bernd Auerochs, Christoph Grube und Markus Ohlenroth, Christine Frank, Irene Fußl, Camilla Miglio sowie Lydia Koelle arbeiten gegen den Anschein der Hermetik der Gedichte jeweils einen möglichen Dialog mit der Leserin oder dem Leser heraus und betonen zugleich die radikale Offenheit und grundsätzliche Unabschließbarkeit der Lektüre. Dabei stellt sich immer wieder die prinzipielle Frage, wie wichtig Kontextinformationen für das Verständnis der Gedichte sind: Einige Annäherungen relativieren den unreflektierten Rekurs bisheriger Interpretationen auf das Leben Celans. Andere rekonstruieren den Bezug Celans auf Hölderlin, die Analogie von Celans sprachlichen Kompositionsweisen mit solchen der Musik oder seine Begegnung mit dem Isenheimer Altar. Eine weitere solche Rekonstruktion schließlich zielt auf die scheinbar ganz ‚äußerlichen‘, publizistischen Kontexte in Nachkriegsdeutschland, in denen ein Gedicht Celans abgedruckt worden ist. Abgeschlossen wird der Band durch Rezensionen zu den jüngst von Johann Georg Lughofer herausgegebenen Celan-Interpretationen, zu Helmut Böttigers Darstellung der Beziehung von Ingeborg Bachmann und Paul Celan sowie zu einem englisch- und einem französischsprachigen Sammelband („Paul Celan Today“ und „Cahier Paul Celan“). |
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