Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
123† |
Metnitz, Pfk. hl. Leonhard |
1450 |
Glocke, heute nicht mehr vor Ort vorhanden; die Beschreibung erfolgt nach Gnirs1): „Die Glocke zeigt die deutsche Rippe in ihrer vollen Eigenart, wie sie von einem ersten Meister des Ostalpenlandes gegossen wurde, der jede Anlehnung an Glockenformen der norditalienischen Gießer vermieden hat“. Am Hals ist zwischen zwei doppelten Zierreifen in einem 3,5 cm breiten Band eine Is. eingefügt. Der Mantel trägt plastischen Glockenschmuck: vorne das Reliefbildnis der thronenden Muttergottes mit dem Kind, gegenüber den hl. Leonhard mit seinen Attributen, dem Pastorale und dem Evangelienbuch in seiner Linken, die Ketten in seiner rechten Hand; begleitet werden die beiden Reliefdarstellungen von zahlreichen Münzabdrucken des 15. Jahrhunderts.
Beschreibung und Text nach Gnirs, Glockenkunde 101f.
Textedition
anno domini mccccl o · rex · glorie · christe · veni · nobis · chum · pacea) ·
emanuelb) ·
Anmerkungen
Kommentar
Gnirs betont die „scharf modellierte Minuskel“ und verweist darauf, dass sich diese Gl. 1917 in der Sammlung Samassa in Laibach befunden hat. Über den heutigen Standort ist keine Nachricht vorhanden.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
|
Im Jahr des Herrn 1450. O Ruhmeskönig Christus, komm zu uns in Frieden.