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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

143 Friesach, Dominikanerkloster 1461

Wappengrabplatte des Gambrecht von Silberberg (?) aus grauem Kalkstein im östlichen Trakt des Kreuzganges, ursprünglich wohl im Fußboden des Kreuzganges eingelassen und daher stellenweise stärker abgetreten bzw. abgeschlagen. Das Bildfeld zeigt ein Relief-W. Auf der Rahmenleiste findet sich eine umlaufende Is., die links oben beginnt und sich nur mehr teilweise erhalten hat.

H. ± 224 (230) cm, B. 122 cm, Bu. 8,5 (10,5) cm. – Gotische Minuskel mit Versal.


Textedition
			

Anno · d(omi)ni · M · cccc · lxi · ist / gestor[ben – – – / – – – / – – – ta]g der gepu[rd]

Wappen: Silberberg1).


Kommentar

Zur Familie der Silberberger vgl. Kat.-Nr. 85 und Kat.-Nr. 216. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird in den Kärntner Urkunden ein Lambrecht von Silberberg erwähnt2). Für den Zeitraum von 1429 bis 1441 sind die Brüder Jörg und Gambrecht von Silberberg genannt3), wobei Gambrecht 14424) und 14525) als Ritter bezeichnet wird und auch Gurker Vasall (1444–1458) war6). Er scheint erstmals schon 14437) und dann nochmals 1460 als Hauptmann zu Friesach auf8), war ein Sohn des Augustin von Silberberg und mit Katharina von Windischgraetz verheiratet. Sein Bruder Jörg (Georg) war um 1448/52 Hauptmann zu Straßburg9). Nach 1460 erfahren wir von Gambrecht von Silberberg nichts mehr, er könnte demnach durchaus der 1461 in Friesach verstorbene und in der Dominikanerkirche beigesetzte Silberberger sein.

1) Vermehrtes W.: geviert, 1 u. 4 auf einem Schrägrechtsfaden ein aufsteigender Löwe, 2 u. 3 ein Dreiberg; darauf zwei Bügelhelme mit Helmzier. – Vgl. auch Kat.-Nr. 85, Anm. 2.
2) MC XI Nr. 290 (1455 IX 24).
3) Lang A./Metnitz, Salzburger Lehen in Kärnten 246, Nr. 264/7.
4) Ebenda 247. – KLA, AUR A 1128.
5) Lang A., Salzburger Lehen in Steiermark Nr. 458/6. – Vgl. auch Schroll, Lehensverzeichnisse Nr. V/7 (1458 IX 4: auf Bitte des Edlen Ritters Herrn Gambrecht von Silberberg).
6) Weiß A., Kärnthens Adel 246. – Obersteiner, Zusammensetzung Nachträge 1966, 611f.
7) Lang A., Salzburger Lehen in Steiermark Nr. 458/6.
8) Zenegg-Scharffenstein, Söldnertruppe 276 (1460 I 8). – Lang A./Metnitz, Salzburger Lehen in Kärnten 247. – Metnitz, Geadelte Bürger 1964, 141.
9) Weiß A., Kärnthens Adel 246. – Lebmacher, Gurker Lehensleute 180. – Obersteiner, Zusammensetzung Nachträge 1966, 611f.
Literatur

Lind, Reisenotizen 1880, CIX. – Beckh-Widmanstetter L., Grabsteine Friesach 1882, 112. – Dehio Kärnten 2001, 170.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 143,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil1/kaernten-2-obj143.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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