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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

163 St. Stephan am Krappfeld (Mölbling),
Pfk. hl. Stephan
1476

Priestergrabplatte aus weißem Marmor des Georg Wucherer, in der Mitte des Kirchenfußbodens vor dem Chor eingelassen. Die Platte ist schon recht stark abgetreten und sowohl die Zeichnung des Bildfeldes als auch die auf der Rahmenleiste umlaufende Is. ist schon sehr stark verschliffen. Eine Kreuzdarstellung füllt die gesamte Bildfläche aus, der untere Kreuzstamm ist belegt mit einem schräggestellten W.-Schild: Darin ist ein Kelch eingestellt. Das persönliche W. befindet sich links unter dem W. mit der Kelchdarstellung, ist allerdings zur Gänze abgetreten und nicht mehr zu blasonieren. Die Is. beginnt oben links.

H. 168 cm, B. 78 cm, Bu. 7 cm. – Gotische Minuskel.


Textedition
			

hie · leit · d(er) · edel /· her · iorg · vuech(e)r(er) · ein · kara) · her · czw · gurke /· gwes(e)n · ist · d͜e(r) · ist ·/ gestarb(e)n · d(e)s · ertag · v(o)r · al(le)r · heilig · tag · in · lxxvi · iar

Anmerkungen
a) kar · her = Chorherr.

Datum: 1476 Oktober 29.

Wappen: Wucherer1).


Kommentar

Georg Wucherer ist 1459 als Kanoniker in Gurk genannt. 1463 war er Kaplan der bischöflichen Kapelle im Himmelreich (Westempore) des Domes. 1465 wird in einem Brief des Gurker Bischofs Ulrich III. von Sonnenberg an den Salzburger EB Burkhard von Weißpriach (1461–1466) ersucht, dass der Domherr Georg Wucherer, Rektor der Pfarrkirche St. Georgen bei Murau, sich für einige Zeit von diesem Benefizium absentieren dürfe, möglicherweise um das Amt in Glantschach zu übernehmen2). Er ist am 29. Oktober 1476 gestorben und fand seine Grablege in der Pfk. St. Stephan am Krappfeld. Er war möglicherweise ein Sohn des Erasmus Wucherer (vgl. dazu Kat.-Nr. 137).

1) Kelch. – Zum Wappen: KLA, WB A fol. 86, WB C fol. 191a. – Kä 222f., Taf. 29. – Wutte, Wappen 139. – Neumann, Wappenbuch C 206. – W.: ein erniedertes, an den drei Enden anstoßendes Andreaskreuz; darüber ein Stechhelm mit Helmdecken und Krone, darauf ein Federbusch, belegt mit dem Antoniuskreuz.
2) Obersteiner, Zusammensetzung Nachträge 1966, 626f. – Schroll, Necrologium Eberndorf 48 (28. X.). – Schroll, Necrologium Gurk 32f. (26. X.).
Literatur

KLA, Hs. GV 10/53, 252. – Kunsttopographie Kärnten 148. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 68.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 163,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil1/kaernten-2-obj163.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  St. Stephan am Krappfeld (Mölbling), Pfk. hl. Stephan    •  Priestergrabplatte  •  Marmor  •  Gotische Minuskel  •  Inschriften des Totengedenken  •  Weißpriach, Burkhard  •  Wucherer von DrasendorfAchatzBarbaraChristophErasmusGeorg  •  Glantschach  •  Gurk  •  Murau  •  Salzburg, Bistum  •  St. Stephan am Krappfeld, Pfk.

Abbildungen

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Abb. 106: Grabplatte
Georg Wucherer (1476)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)