Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
167 |
St. Wolfgang ob Grades (Metnitz), Fk. u. Wallfahrtsk. hl. Wolfgang |
1477 |
Bauinschrift auf zwei Konsolen an Säulen des Hauptschiffes; beim linken Seitenaltar sind unter der reich ornamentierten Konsole zwei W.-Schilde eingefügt, die mit einer Jz. bezeichnet sind (I); die Konsole beim rechten Seitenaltar zeigt im spätgotischen Maßwerk auf fialenhaftem Dekor eine Beschriftung (II), ebenso die Konsole auf der Südseite beim Eingang (III) und auch auf der Nordseite gegenüber (IV).
Gotische Minuskel.
Textedition
I.
14 // 77a)
II.
b f
III.
b o
IV.
u / luci /ch
Anmerkungen
Kommentar
Dem Volksglauben nach soll der hl. Wolfgang 977 in Grades gewesen sein, möglicherweise bezieht sich diese Jz. daher nicht nur auf die Bauzeit, sondern erinnert auch an den „legendenhaften“ Besuch des hl. Wolfgang.
Der Kirchenbau stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts: Die Grundsteinlegung soll 1453 durch den Gurker Pfleger Hartneid von Grades erfolgt, unter seinem Nachfolger Hans Staudach(er) soll der Bau 1574 vollendet worden sein1). Viele Baudaten weisen aber darauf hin, dass sich die Fertigstellung dieser großen Kirchenanlage bis in das erste Viertel des 16. Jahrhundert hinausgezogen haben dürfte2).
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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