Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
172 |
Hochfeistritz (Eberstein), Pfk. u. Wallfahrtsk. U. L. Frau |
9. Jz. 15. Jh. |
Wandmalerei im nördlichen Seitenschiff an der Nordwand, ursprünglich befand sich diese Freskomalerei außen an der Südwand der Sakristei. Diese stellenweise schon stark abgewitterte Malerei wurde 1974/75 abgenommen und im Kircheninneren aufgehängt. Sie zeigt auf 28 Bildfeldern den Christuszyklus in der monumentalen Form der Fastentücher dieser Zeit und nach dem Vorbild der Biblia pauperum. Auf drei Bildfeldern haben sich Beschriftungen erhalten, so in der ersten Reihe beim 1. Bild mit der Verkündigungsszene (I), in der vierten Reihe beim 23. Bild, der Kreuzabnahme Christi (II) und beim 24. Bild, der Grablegung Christi (III). Unterhalb der unteren Rahmenleiste finden sich noch Reste einer möglicherweise als Stifterinschrift zu interpretierenden Schriftzeile (IV).
Bu. (IV) 1,5 cm. – Gotische Minuskel (I, IV), Kapitalis (II, III).
Textedition
I.
Ave gracia plena d(omi)n(u)s tecu(m)
II.
INRI
III.
I . N . R . I
IV.
– – –]cusa) . sed(u)m . man[– – –
Anmerkungen
Kommentar
Das 25. Bildfeld ist zur Gänze zerstört und dürfte möglicherweise die Beweinung Christi gezeigt haben. In der älteren Literatur ist immer nur von 27 Bildfeldern die Rede1).
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Gegrüßet seist du, voll der Gnade, der Herr ist mit dir (I)
Lc 1,28 (I).