Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
56 |
Launsdorf (St. Georgen a. Längsee), Pfk. Mariä Himmelfahrt |
Mitte 14. Jh. |
Wandmalerei an der Nordwand des Chores über dem Sakristeieingang, oben in der Mitte thronend Christus in der Mandorla, umgeben von den vier Evangelistensymbolen, die durch Spruchbänder bezeichnet sind. Die Fresken wurden bei der Restaurierung 1950 freigelegt1). Die Malerei und auch die Iss. sind sehr stark verschliffen, Letztere sind nur mehr teilweise sichtbar.
H. 270 cm, B. 285 cm, Bu. 8,5 cm. – Gotische Majuskel.
Textedition
I.
[LVC]AS
II.
I[O]HANNES
III.
MAR[CVS]
Kommentar
Beim Wort IOHANNES sind die Buchstabenformen noch sehr gut zu beschreiben und zeigen einen Formenbestand, der in die Mitte oder frühe zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts fällt2). Das A ist pseudounzial, mit geradem rechten Schaft, der linke Schaft ist geschwungen, der Deckbalken ist gerade und links überstehend, der Mittelbalken gerade. Das E ist unzial und geschlossen, der Mittelbalken ist gerade, Schwellungen und Zierelemente fehlen. H und N sind ebenfalls unzial, der Bogen jeweils mit Schwellung, beim N hat der linke Schaft einen Schattenstrich.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Hartwagner, Kärnten 134. – Dehio Kärnten 2001, 448.