Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
77 |
Dobritsch (Friesach), Pfk. hl. Martin |
1406 |
Glocke im Turm, von mittlerer Größe, mit glattem, schmucklosem Mantel; am Hals ist zwischen je zwei einfachen Zierleisten eine umlaufende Beschriftung angebracht. Weitere radiale Zierleisten schmücken den unteren Mantelbereich und den Wolm der Gl..
H. 62 cm, D. 76 cm, Gw. 280 kg1), Bu. 2,4 cm. – Gotische Minuskel.
Textedition
+ o + rex + glorie + kris(t)e + veni + cum + pace + sanctea) + madtineb) + ora
+ p(r)on(ob)is + maria + hilf + uns + m + ccccvic)
Anmerkungen
Kommentar
Der auf der Gl. genannte hl. Martin ist der Kirchenpatron der Pfk. von Dobritsch, man darf daher annehmen, dass die Gl. für diese Kirche angefertigt wurde und sich in sehr gutem Zustand bis heute dort erhalten hat.
Aus der Nähe zu Friesach ist ein Friesacher Glockengießermeister wahrscheinlich, möglicherweise ein Vorgänger des Rupert Dringer2) oder dieser Meister selbst, da er nachweislich seine frühen Gl. ohne Meisterzeichen gelassen hat. Ein Beispiel dafür ist die Gl. in Wieting (vgl. Kat.-Nr. 97), die überdies auch die gleiche Textformel verwendet, allerdings noch mit gotischen Majuskelbuchstaben.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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O Ruhmeskönig Christus, komm in Frieden. Heiliger Martin, bitte für uns.