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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

218 Kappel am Krappfeld, Pfarrhof 1506

Wappenstein aus rotem Marmor des Propstes Kolomann Brunmeister, außen über dem Eingang in den Pfarrhof; im vertieften Feld ist ein Relief-W. eingefügt. Die Rahmenleiste trägt eine erhabene Is., die links unten beginnt.

H. 92 cm, B. 75 cm, Bu. 6 cm. – Gotische Minuskel mit Versalien.


Textedition
			

Coloman(us) · Brunmaister · v(triusque) · j(uris) · d(octor) ·/ p(re)p(osi)t(us)a) · h(uius) · Eccl(es)ie · pl(e)b(a)n(us) ·/ Dotem · de · nouo · reparari · fecit ·/ Anno · d(omi)ni · M · d · sextob)

Anmerkungen
a) Nexus Litterarum pp.
b) Vgl. zur Textwiedergabe Leitner, Von der Tücke der Inschriften 681f.

Kolomann Brunmeister, Doktor beider Rechte, Propst und Pfarrer dieser Kirche, ließ den Pfarrhof neu errichten im Jahr des Herrn 1506.


Wappen: Brunmeister1).


Kommentar

Dr. Kolomann Brunmeister (vgl. Kat.-Nr. 300), Propst der Kollegiatkirche Virgilienberg zu Friesach und Erzdiakon von Unterkärnten2), hat 1506 als Pfarrer zu St. Paul am Krappfeld – diese Pfarre war dem Kollegiatkapitel in Friesach inkorporiert – den Pfarrhof neu errichten lassen. In einer Viktringer Urkunde vom 21. Dezember 1496 wird er schon als „Doctor beider Rechte und Propst am Virgilienberg“3) bezeichnet.

1) Das persönliche W. zeigt einen Brunnenschacht, darin ein Winkelheber hängt; Bügelhelm mit Helmdecken, aus dem Helm ein oberhalb Mann, mit dem Winkelheber über dem Kopf (red. W.).
2) Hohenauer, Friesach 113. – Tropper P., Missionsgebiet 353.
3) Beckh-Widmanstetter L., Grabsteine Friesach 1882, 38: das Zitat der genannten Urk. fehlt leider. – Neckheim, Grabmalplastik 1940, 64. – Ders., Grabmalplastik 1941, 68. – Sacherer, St. Virgil 58: er übernimmt offensichtlich von Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 142 die falsche Lesung und Jz., verzichtet aber auf das entsprechende Zitat.
Literatur

Beckh-Widmanstetter L., Grabsteine Friesach 1882, 38. – Kunsttopographie Kärnten 135. – (Größer), Kappel 62. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 73. – Neckheim, Grabmalplastik 1940, 64. – Ders., Grabmalplastik 1941, 68. – Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 142 (hier: 1573!). – Hartwagner, Kärnten 122. – Sacherer, St. Virgil 58. – Dehio Kärnten 2001, 332.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 218,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil2/kaernten-2-obj218.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Kappel am Krappfeld, Pfarrhof    •  Wappenstein  •  Marmor  •  Gotische Minuskel mit Versalien  •  Brunmeister, Koloman  •  Kappel am Krappfeld, Pfarrhof  •  St. Paul am Krappfeld, Pfk.

Abbildungen

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Abb. 119: Wappenstein (1506)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)