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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

339 Zwischenwässern (Straßburg), Schloss Pöckstein 1533

Wappenstein aus Marmor des Gurker Bischofs Antonius Salamanca-Hoyos, im Vorraum des Schlosses in der Westwand eingemauert; in einem renaissancezeitlichen Architekturrahmen ist ein Relief-W. eingestellt. Darüber ist in einem einfach gerahmten Schriftfeld eine vierzeilige Is. (I) festgehalten. Links unter dem W. findet sich ein Künstlermonogramm (Is. II). Der Wappenstein dürfte aus dem Schloss Straßburg stammen.

H. 74 cm, B. 55,5 cm, Bu. 2,5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

I. ANTHONIVS · SALAMA(N)CA · HOYOS ·/ PATRIA · HISPANVS · E(PISCO)P(V)S · GVRCEN/SIS · AD · REPARATI · EP(ISCOP)ATVS · MEMO/RIAM · ME · INSCVLPI · IVSSIT · 1533 II. SAH

Anmerkungen

Antonius Salamanca-Hoyos, ein gebürtiger Spanier, Bischof von Gurk, ließ mich zum Gedenken an die wiederhergestellte Bischofswürde einhauen, 1533.


Wappen: Bischof Salamanca-Hoyos1).


Kommentar

Der Gurker Bischof Antonius Salamanca-Hoyos (1526–1551, vgl. Kat.-Nr. 370)2) wurde 1504 als Sohn des Johann Baptist de Hoyos und der Agnes Gonzales de Salamanca, der Schwester des Gabriel von Salamanca, geboren3). Mit 18 Jahren wurde er 1522 zum Koadjutor des Gurker Bischofs Hieronymus Balbi (1522–1526) ernannt, 1526 folgte er diesem als Gurker Bischof nach. Die Weihen hat er erst 1539 erhalten. Er wurde 1551 in Friaul ermordet und in der Kirche St. Maria in Conegliano beigesetzt4). Da er in den Jahren nach 1526 nur selten in Gurk bzw. Straßburg war, scheint seine „Rückkehr“ in dieses Bistum mit dem Jahre 1533 wesentlich zusammenzuhängen.

1) Kä 58f. u. Taf. 5. – Un 250, Taf. 192. – OÖ 136, Taf. 40. – NÖ/1 323, Taf. 171. – NÖ/2 9, Taf. 3: 1 Gurk; 2 in Rot ein silberner Balken, begleitet von 5 (3, 2) goldenen Adlern mit offenem Flug (Freienstein); 3 in Gold eine aufsteigende geschweifte Spitze, belegt mit einer silbernen Lilie, begleitet zu beiden Seiten von je einem aufsteigenden, gekr. roten Löwen (Salamanca); 4 in Blau ein silbener Schrägrechtsbalken, der aus den Ecken aus goldenen Drachenköpfen ragt (Hoyos). Schild (überhöht von einer Mitra mit Inful und Pedum).
2) Obersteiner, Bischöfe 297f.
3) Wagner-Rieger, Schloss 12f. (Anm. 26).
4) Wißgrill, Schauplatz Bd. 4 440f. – Hermann H., Historische Skizzen Bischöfe 192f. – Schroll, Series episcoporum 29f. – Obersteiner, Bischöfe 304: Nach Obersteiner lautet die Grabinschrift Gurcensis praesul iacet hic, Antonius ille, nunc Hoyos dictus, nunc Salamanca suis 1551. – Vgl. dazu auch Retzer, Nachrichten 37.
Literatur

Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 149. – Kienzl/Deuer, Renaissance 46. – Dehio Kärnten 2001, 629.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 339,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil2/kaernten-2-obj339.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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Abbildungen

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Abb. 162: Wappenstein Bischof Antonius Salamanca-Hoyos (1533)
©  Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)