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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
342 |
Klein St. Paul, Pfk. hl. Paulus |
1534 |
Wappengrabplatte aus grauem Marmor des Wolfgang von Erolzheim, innen an der Nordwand der nördlichen Seitenkapelle (Taufkapelle). Der Stein ist teilweise noch in seiner ursprünglichen Fassung mit Resten der Polychromierung erhalten. Der W.-Schild mit Helmzier und Helmdecken ist als zentrales Motiv in eine renaissancezeitliche Rundbogenarchitektur gestellt und in Hochrelief gearbeitet. In den Ecken darunter sind zwei weitere kleine W.-Schilde beigestellt. Das ungerahmte Schriftfeld darunter trägt eine neunzeilige Is.
H. 215 cm, B. 99,5 cm, Bu. 4,5 cm. – Kapitalis.
Textedition
HIEa) · LIGT · BEGRABEN · DER · EDL · VND · VEST ·/ WOLFFGANG ·
VON · EROLCZHAIM · DER · DER / LEST · DES · NAMEN · WAS · IN ·
KHARNTHEN ·/ DES · NAMENS · DER · GESTORBEN · IST · AN ·
DER ·/ HEILLIGEN · DREII · NAGEL · TAG · 1 · 5 · 3 · 4 · IAR ·/ VNND
· SEIN · HAVSFRAV · WARBARA · AIN · GEB/ORNE · DES · NAMENS
· VON · RATTENSTARFF / DEN · GOT · ALLEN · GENADIGb) · VNND
· BARM/HERGZIGc) · WELL · SEIN · AMEN ·
Anmerkungen
Datum: 1534 April 17.
Wappen: Erolzheim1), Ratmannsdorf2), Dietrichstein3).
Kommentar
Die Erolzheim stammen ursprünglich aus Schwaben4) bzw. später auch aus Franken5) und sind seit etwa 1336 auch in Kärnten urkundlich nachweisbar. In Kärnten befand sich Leonstein im Besitz der Erolzheimer, die es dann 1430 an die Brüder von Rottenstein weiterverkauft haben6). Auch die Feste Waldeck wurde 1435 an Andrä Süßenheimer veräußert7). Ein Wigoleus II. Erolzheim war mit Anna von Teuffenbach verheiratet und 1425 Pfleger zu Landskron8). Aus dieser Ehe stammten die beiden Söhne Wolfgang und Oswald, der 1441 Pfleger von Landskron9) war und den Stamm, allerdings nicht in Kärnten, fortgesetzt hat. Vermutlich eine Schwester Barbara war mit Franz von Dietrichstein verheiratet, dem Kaiser Maximilian I. 1510 die Feste Rabenstein bei St. Paul i. L. verliehen hat10). Wolfgang besaß neben anderem Besitz im Görtschitztal auch Ober- Eberstein, hat aber schon 1474 seinen Teil an der „öden Feste“ an Veit I. Welzer von Eberstein verkauft11). 1494 siegelt er als „volfgang von eroldshain“ eine Urkunde, die im Pfarrarchiv von Hochfeistritz erhalten ist12). Er ist von 1500 bis 1521 genannt, bis 1503 war er Pfleger zu Reichenfels13). Am 21. April 1530 kaufte er von Christoph VI. Welzer von Eberstein und dessen Frau Christina von Silberberg unter dem alten, abgebrochenen Schloss Eberstein einen Krautgarten und einen Grund mit zwei „Plähöfen“ sowie einen Acker an der „Petschn“14). Er war seit etwa 1481 mit Barbara von Ratmannsdorf verheiratet15) und ist ohne Nachkommen 1534 in Klein St. Paul gestorben. Die Erbteilung nach seinem Tod erfolgte am 1. Mai 153516).
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten Politischer Bezirk St. Veit an der Glan Klein St. Paul, Pfk. hl. Paulus • Wappengrabplatte • Marmor • Kapitalis • Inschriften des Totengedenken •
Dietrichstein, Franz •
Erolzheim, Barbara, Oswald, Wigoleus II., Wolfgang •
Maximilian I. •
Ratmannsdorf, Barbara •
Silberberg, Christina •
Süßenheimer, Andrä •
Teuffenbach, Anna •
Welzer von Eberstein, Christoph VI. •
Welzer von Eberstein, Veit I. •
Eberstein •
Hochfeistritz, Wallfahrtskirche •
Klein St. Paul, Pfk. •
Landskron, Burg •
Leonstein, Burg •
Waldeck
Abbildungen
Abb. 150: Grabplatte Wolfgang von Erolzheim (1534) ©
Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)
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