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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

485 Hochosterwitz (St. Georgen a. Längsee), Burg 1575, 1580

Bauinschrift auf dem Schlussstein aus weißem Marmor des Fähnrichstores, benannt nach den fahnenschwingenden Landsknechten, die an der Außenseite aufgemalt sind, darauf das Jesuskind mit Fahne und Lamm, darüber das Jesus-Monogram (I), darunter eine Jz. (II). Über dem Portal findet sich eine Reliefplatte: im vertieften Feld ein Wappenstein mit dem W. Khevenhüller, als Schildhalter fungieren zwei Engel; auf der erhabenen Randleiste ist eine teilweise umlaufende Is. (III) angebracht: oben und rechts, dann links und unten. Zentriert darüber ist eine weitere Inschriftplatte mit einer achtzeiligen Is. und einer Jz. darüber (IV) eingefügt.

Kapitalis.


Textedition
			

I. IE(SV)Sa) II. MDLXXX III. GEORGIVSb) KEVENHIILLER IN AICHLBERG LIBER BARO / INc) LANDSCRON DOMINVSb) / INd) ALTO OSTERWIZ SVM/MVSQVE CARINTHIA͜E PRA͜EFECTVS · AN(N)O · M · D · LXXV. F(IERI) F(ECIT) IV. · MD · LXXV · V. GLORIAb) DEOe) PATRIb) / QVI CREAVIT NOS · GLORIAb) DEOe) FILIOb) / QVI REDEMIT NOS · GLORIAb) DEOe) SPIRITVI S(ANC)TOb) / QVI SANCTIFICAVIT NO[S] GLORIAb) SVM(M)A͜E ET INDIVI[DVAE] / TRINITATI IN SECVLA SEC[VLO(RVM)]

Anmerkungen
a) Nomen sacrum, Bestand: · J · H · S ·.
b) vergrößerter Anfangsbuchstabe.
c) Rechte Leiste abwärts.
d) Linke Leiste aufwärts.
e) Wort vergrößert.

Georg Khevenhüller auf Aichelberg, Freiherr zu Landskron, Herr auf Hochosterwitz, Landeshauptmann von Kärnten, ließ (dieses Bauwerk) im Jahre 1575 errichten (III).
Ehre sei Gott dem Vater, der uns erschaffen hat, Ehre Gott Sohn, der uns erlöst hat, Ehre Gott dem Heiligen Geist, der uns geheiligt hat, Ehre der höchsten und unteilbaren Dreifaltigkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit (V).


Wappen: Khevenhüller1).


Kommentar

Die erste Toranlage scheint durch zwei Jz. datiert: 1575 und 1580. Es könnte sich dabei um die Angabe der Bauzeit handeln, wäre man sicher, dass diese Iss. schon ursprünglich in dieser Zusammenstellung am Fähnrichstor angebracht waren: Es scheint aber vielmehr, dass die Wappentafel erst im 19. Jahrhundert dorthin gekommen ist2).

1) Vgl. Kat.-Nr. 385, Anm. 1.
2) Scheiger, Hochosterwitz in Kärnten 248 schreibt, dass dieser Stein „in ganz neuester Zeit“ aus der Hochburg hierher übertragen wurde. – Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 127.
Literatur

Scheiger, Hochosterwitz in Kärnten 248. – Ders., Veste Hochosterwitz 58. – Hauser K., Archäologische Reiseskizzen 184. – Trautenberger, Hochosterwitz 62. – Grueber, Tore 89f., Taf. 75. – Ders., Hochosterwitz 9. – Khevenhüller-Metsch/Ginhart, Burg Hochosterwitz 36. – Khevenhüller-Metsch, Burg Hochosterwitz 1961, 42f. – Steindl, Lateinische Inschriften Hochosterwitz 2. – Ders., Lateinische Inschriften Kärnten 126f. – Dehio Kärnten 2001, 304.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 485,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj485.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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