Inschrift-logo

  Suche         Druck     Hilfe  

 

Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

503 Hohenfeld (Straßburg), Pfk. hl. Radegundis 1577

Wappengrabplatte des Hans Rasch, in der Vorhalle der Kirche an der Südwand eingemauert; die Platte zeigt im vertieften Bildfeld einen Schaft in Form eines Pfahles, der an die Grabplatten mit Kreuzdarstellungen erinnert: Möglicherweise ist diese Grabplatte viel älter und wird hier in Zweitverwendung gebraucht. Zu Füßen des Schaftes sind ein Totenkopf über gekreuzten Knochen und ein Relief-W. beigestellt, das W. ist ohne Helmzier, aber mit Helmdecken versehen. Auf der erhabenen Rahmenleiste findet sich eine umlaufende Is., die rechts oben beginnt. Die Grabplatte befand sich ursprünglich im Kirchenfußboden und wurde um 1897 in die Vorhalle gestellt.

H. 153 cm, B. 81 cm, Bu. 5–11 cm. – Fraktur.


Textedition
			

Hans rasch wierdt zu Hiert ist in / Gott Verreschidena) Den 19 tag may den Svntag nach der / Auffarteris wo Den Gott der her Gen/adig Sein wolle vnd ein Frölliche vrstent 15 [....]chavb) 77c)

Anmerkungen
a) sichtlich ver- oder überschrieben. Das i ist klein über dem Wort eingefügt worden.
b) nicht gesichert zu lesen, womöglich auf Grund einer Überschreibung.
c) nach der Ziffer 7 folgt noch ein 0, wobei nicht gesagt werden kann, ob dieses zur Jahreszahl gehört, oder ein abschließendes Zierelement darstellt.

Datum: 1577 Mai 19.

Wappen: Rasch1).


Kommentar

Die Beschriftung erfolgt in einer recht individuellen Frakturschrift mit herausstechenden Buchstabenformen, so dem h, aber auch besonderen Versalien und einigen Wörtern, die in ihrer Schreibung so „verschrieben“ erscheinen, dass man eine Überschreibung einer vielleicht schon früheren Beschriftung annehmen möchte: etwa bei Verschieden, vor allem aber beim letzten Wort zwischen den Ziffern des Jahresdatums 15 [....] chav 77. Auch die Datumsformel ist nicht eindeutig und läßt ebenfalls an eine spätere Überschreibung denken.

Ein Clement Rasch wird 1553 als Bürger zu Grades genannt2); dieser bürgerlichen Familie wird auch Hans Rasch entstammen, der mit Amalia Rasch verheiratet war (vgl. Kat.-Nr. 590) und als „erster“ Wirt von Hirt genannt ist.

1) Bürgerliches W. (?): geteilt, oben ein oberh. Löwe, unten ledig.
2) Lebmacher, Gurker Lehensleute 179.
Literatur

Größer, Hohenfeld 45. – Ginhart, Kunstdenkmäler Gurk und Friesach 103. – Dehio Kärnten 2001, 310.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 503,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj503.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Hohenfeld (Straßburg), Pfk. hl. Radegundis    •  Wappengrabplatte  •  Fraktur  •  Inschriften des Totengedenken  •  Rasch, Amalia  •  Rasch, Clement  •  Rasch, Hans  •  Grades  •  Hohenfeld/Zwischenwässern, Pfk.

Abbildungen

 zum Vergrößern anklicken
Abb. 199: Grabplatte
Hans Rasch (1577)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)