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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

506 Hochosterwitz (St. Georgen a. Längsee), Burg 1578

Stifterinschrift aus weißem Marmor über dem Portal des so genannten Kirchentores mit einer zehnzeiligen Is.

Kapitalis.


Textedition
			

	DOMINVSa) FORTITVDO MEA FIRMAMENTVM / TVRRIS ET
	REFVGIVM MEVM ET LIBERATOR / MEVS DEVSa) MEVS ADIVTOR
	MEVS EGO SPERABO / IN EVM PROTECTOR MEVS CORNV
	SALVTIS / MEAE ET SVSCEPTOR MEVS LAVDANS INVOCABO /
	DOMINVMa) ET AB INIMICIS MEIS SALVVS ERO ·/ DONVMb)
	DOMINIc) APVD PIOS PERMANET ET FA/VOR IPSIVS PROCEDIT
	PERPETVIS SVCCESSIBVS ·/ PAXa) HVIC DOMVI ET OMNIBVS
	PACIFICE / INTRANTIBVS ANNO CHRISTIa) M · D · LXXVIIId) ·
Anmerkungen
a) Wort vergrößert.
b) bei Steindl (Lateinische Inschriften Kärnten 132.) steht statt DONVM irrtümlich DOMVS.
c) zwei Worte vergroßert.
d) Jahreszahl vergrößert.

Herr, meine Stärke, mein Firmament, mein Turm, meine Zuflucht und mein Befreier. Mein Gott, mein Helfer: ich werde auf ihn hoffen. Mein Beschützer, Horn meines Heils und mein Hort. Mit Lob werde ich den Herrn anrufen und ich werde sicher sein vor meinem Feinden. Die Gnade des Herrn bleibt bei den Frommen und seine Gunst währt ewig und ewig. Friede sei diesem Hause und allen, die es friedfertig betreten. Im Jahre Christi 1578.

Nach Ps 17,2–4 (die ersten sechs Zeilen der Is.).


Kommentar

Das Kirchentor ist die 13. Toranlage und bekam seine Bezeichnung durch seine Verbindung zur Kirche St. Johann Nepomuk und St. Nikolaus.

Der Text der Psalmstelle entspricht dem gängigen Vulgatawortlaut und wurde von J. B. Bauer1) textkritisch bearbeitet: der Anfang lautet nicht DILIGAM TE DOMINE FORTITVDO MEA und FIRMAMENTVM TVRRIS ET REFVGIVM MEVM ist eingeschoben; TVRRIS ist ansonst nicht belegt, wird aber gerne für „Burg“ verwendet.

1) Bauer J., Tücken der Inschriften 35.
Literatur

Scheiger, Hochosterwitz in Kärnthen 252 (falsche Jz. mit 1598). – Ders., Veste Hochosterwitz 60. – Hauser Hu., Archäologische Reiseskizzen 185. – Trautenberger, Hochosterwitz 66. – Grueber, Tore 97, Taf. 83. – Ders., Hochosterwitz 40f. – Khevenhüller-Metsch/Ginhart, Burg Hochosterwitz 42. – Khevenhüller-Metsch, Burg Hochosterwitz 1961, 56. – Steindl, Lateinische Inschriften Hochosterwitz 2. – Ders., Lateinische Inschriften Kärnten 131f. – Dehio Kärnten 2001, 305.



Friedrich Wilhelm Leitner
Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 506,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj506.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Hochosterwitz (St. Georgen a. Längsee), Burg    •  Stifterinschrift  •  Marmor  •  Portal  •  Kapitalis  •  Hochosterwitz, Burg  •  Launsdorf, Burg Hochosterwitz