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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

514 Pfannhof (Frauenstein), Schlossruine 1580

Sgraffitomalerei außen an der Ostwand über dem Portal, eingefaßt von einer spätrenaissancezeitlichen Rahmung mit Blumen- und Rankendekor: unten sind zwei Allianzwappen gemalt, hinter denen ein Engel als Schildhalter steht, rechts und links begleitet von den Ziffern einer Jz.

H. 210 cm, B. 250 cm, Bu. 14 cm.


Textedition
			

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Wappen: Haslinger1), Seenuß von Freudenberg2).


Kommentar

Bartlmä Haslinger d. Ältere war mit Margarethe Freysinger verheiratet und ist 1572 gestorben. Sein Sohn Bartlmä Haslinger d. Jüngere war in erster Ehe mit Cordula von Pain, Witwe nach Christoph Meixner, verheiratet und hat den Pfannhof nach deren Tod 1579 aus ihrem Nachlaß für sich erworben. Er hat sich um 1579/1580 nochmals verheiratet, diesmal mit Katharina Seenuß von Freudenberg. Das Wandgemälde stammt aus den ersten Ehejahren und zeigt das Allianzwappen Haslinger und Seenuß von Freudenberg, ist aber in seiner heraldischen Farbgebung nicht mehr zu blasonieren. Nach seinem Tod (gest. 1616) bzw. dem seiner zweiten Ehefrau (gest. 1619) ging das Schloss Pfannhof an die Tochter Margaretha3) über, die seit 1602 mit Hans von Mandorff verheiratet war. Bartlmä Haslinger d. J., der Kammerrat von Erzherzog Ferdinand war, hat 1580 den Auftrag zur Gestaltung des Gebäudes mit der heute nur mehr schlecht erhaltenen Wand malerei gegeben4).

1) KLA, WB A fol. 66, WB C fol. 89a. – Wutte, Wappen 130. – Neumann, Wappenbuch C 100. – W: gespalten, vorne in Schwarz ein goldener Löwe mit drei goldenen Ähren in den Vorderpranken, hinten in Gold ein blauer Schrägrechtsbalken. – Die Farben des W. haben sich im Laufe der Jahre wesentlich verändert und eine Zuweisung ist nur durch besitzgeschichtliche Kriterien möglich.
2) KLA, WB A fol. 51, 81, WB B fol. 114, WB C fol. 172a. – Si 1/45. – Kä 117f., Taf. 10. – Wutte, Wappen 126, 136, 145. – Kraßler, Wappenschlüssel 267. – Neumann, Wappenbuch C 176. – W.: geviert 1 u. 4 in Gold ein blauer Balken, oberhalb belegt mit 2 schwarzen Seenüssen, unterhalb mit 1 Seenuß, 2 u. 3 in Silber ein schwarzer Ziegenkopf. – Auch hier haben sich die heraldischen Farben gänzlich verändert und eine Zuweisung wäre ohne genealogische Hilfe nicht möglich.
3) NN., Buchbesprechung 1935, 74 (Anm. 5): Aus der ersten Ehe ist kein Kind bekannt, aus der zweiten Ehe stammten zumindest acht Kinder, davon sind zu nennen: Margarethe (geb. 1580 XII 21 in Klagenfurt, gest. um 1640 in Ödenburg, verh. 1602 X 27 mit H. v. Mandorff, gest. 1629 III 9 in Klagenfurt), Susanna (geb. 1595 V 16, gest. 1634 IX 25 in Regensburg, verh. mit Georg Amelreich Freiherr von Jöbstelberg), Adam Bernhard (ultimus, gest. 1626 IX in Siena).
4) Weiß A., Kärnthens Adel 312. – Henckel, Burgen Bd. 2 132. – Wießner, Burgen 93.
Literatur

Wießner, Burgen 93. – Dehio Kärnten 2001, 621.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Kat. Nr. 514,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj514.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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