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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

544† Metnitz, Pfk. hl. Leonhard 1585

Glocke, heute nicht mehr vorhanden. Die recht große Gl. wird mit drei getrennten Iss. (I, II, III) versehen worden sein.

D. 112 cm, Gw. 734 kg. – Wohl gotische Minuskel (I u. II), Frühhumanistische Kapitalis (III).

Beschreibung und Textwiedergabe nach Jungwirth, Glockenkunde 85.


Textedition
			

I. Haec campana facta est ecclesiae S. Leonardi in metnitz peculari ex liberalitate rev. et meritissimi principis D. Christophori andre ep. gurcensis X. suorumque parochialium ad perpetuam rei memoriam anno 1585 iar. Bin ich durch das foier geflossen, Benedict Fiering hat mich gossena). II. Derzeit gebesen Antoni Maiter her pfleger ruep Baschi Zöchleit Ulrich Pichler, Peter Dueler, Got geb und allen ein ebiges Leben amen III. GOT BEHIET DIE GANZE PFARRGEMEINDE ZU SAMMT DISEM GOTSHAUS UND ALLE DIE DA DEN EIN UND AUS . LOB ER UND PREIS SEI GOT DEM HERRN JESU CHRIST DAS UND DIESE GLOCKE WORDEN IST, DAZUMEN WIR DANK DAGEN ALLEN UNGEWITTERN DARMIT ZU VERTREIBEN.

Anmerkungen
a) Textwiedergabe bei Größer: Benedict Fiernig hat mich gegossen der zeit pfarrer gebessen Antoni Maniker her pfleger Ruep (1585).

Diese Glocke wurde gemacht für die Kirche des heiligen Leonhard in Metnitz aus besonderer Freigiebigkeit des ehrwürdigen und hochverdienten Fürsten, Herrn Christoph Andreas, Bischof von Gurk, und seiner Pfarrangehörigen zum ewigen Gedächtnis im Jahre 1585 (I).


Kommentar

Am 9. Dezember 1579 ist die Pfk. St. Leonhard in Metnitz weitgehend durch einen Brand zerstört worden, dabei schmolzen auch die vorhandenen Gl. und fielen vom Turm1). Der Auftrag wurde vom Gurker Bischof Christoph Andreas Freiherr von Spaur (1573–1603) für diese neue Gl. an die Glockengießerfamilie Fiering in Völkermarkt erteilt. Als Glockengießer wird Benedikt Fiering (1560–1591) aus Völkermarkt angegeben, ein Verweis auf sein bekanntes Meisterzeichen fehlt hier aber. Zum Meister vgl. auch die Kat.-Nrr. 358†, 440†, 457†, 488†, 496†, 515, 543, 552†. Diese Gl. zersprang 1888 und wurde von Samassa in Laibach umgegossen.

1) Obersteiner, Tagebuch 1948, 142: auch alle Paramente und übrigen Kircheneinrichtungen gingen bei diesem Brand zugrunde.
Literatur

Größer, Glockeninschriften CXIX. – Lanjus, Geschlechter 144. – Jungwirth, Glockenkunde 85.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 544,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj544.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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