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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

604 Friesach, Deutschordensk. hl. Blasius 1601

Aufschwörschild des Hans Diepold Hundbiss von Waltrams, innen an der Südwand unter der Orgelempore. Der kreisrunde Schild aus Holz ist in der Mitte mit einem W. bemalt. Die Wappentafel wird von einem einfachen Ornamentkranz gerahmt, der sich am Außenrahmen des Schildes wiederholt. Der Holztondo trägt zwischen den Ornamentringen eine umlaufende Beschriftung: schwarze Schrift auf weißem Grund, stellenweise schon stark verblaßt. Der Aufschwörschild stammt aus der Sammlung des Komturs und Ratsgebietigers des Deutschen Ritterordens, Dr. Eduard Carl Borr. Gaston Pöttickh, Graf und Freiherr von Pettenegg (1847–1918), die dieser in der Ordenskommende in Friesach zusammen­getragen hat.

D. 58,5 cm, Bu. 3,4 (4,6) cm. – Fraktur.


Textedition
			

Anno . 160.1 . Den . 25 . Januarius . Ist . der . Edel . und . Ehrnuiest . Hans . diebolt . Humpis v(on) walltramsa) . In . De(n) . Ritterliche(n) . Teittshe(n) . Orde(n) . komen.

Anmerkungen
a) die Lesung des Namens ist nicht gesichert, da die Schrift hier sehr stark verschliffen ist. – rote Punkte sind als Trennzeichen eingefügt.

Wappen: Hundbiss von Waltrams1).


Kommentar

Die Hundbiss von Wamtrams (Hundtpiß v. Waltrams) sind ein altes schwäbisches Geschlecht, welches auch in Bayern ansässig war. Das Stammwappen (die Windhunde) wurde mit dem der Waltrams vermehrt. Mit der Erhebung in den Freiherrenstand im Jahre 1688 nannten sie sich „Hundtbiß von Waltrams zu Siggen und Brochenzell“2); Marquard Jacob von Hundbiss von Waltrams war kurfürstlich bayrischer Kämmerer. Hans Diepold Hundbiss von Waltrams wurde am 25. Jänner 1601 Deutscher Ordensritter.

1) Si 1/111. – Bay/1 41, Taf. 39. – W.: geviert, 1 u. 4 in Silber ein oberhalb schwarzer rotbezungter Widder, 2 u. 3 in Schwarz drei rechtslaufende Windhunde mit einem roten Halsband übereinander; Bügelhelm, daraus wachsend der oberhalb Widder, davor ist das Ordenswappen angebracht.
2) Frank, Standeserhebungen Bd. 2 245.
Literatur

Dehio Kärnten 2001, 167.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 604,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj604.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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