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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

606 Friesach, Fürstenhofgasse Nr. 7 1602

Gedenkinschrift auf einem Eckstein aus weißem Marmor am ehemaligen Chorherrenhof bzw. Kanonikatshaus in der Fürstenhofgasse Nr. 7 (früher Stiftsgasse 101 bzw. Fürstenhofgasse 101), in der Höhe des ersten Geschosses. Die dreizeilige Is. wird am Stein um die nordöstliche Hausecke geführt.

Kapitalis.


Textedition
			

SIC VOS // NON VOBIS / I · B ·// T · La) · / 1 · 6 // 0 2

Anmerkungen
a) die von Steindl vorgeschlagene Auflösung J(ohannes) B(aptista) T(hannhauser) L(iber Baro) ist genealogisch nicht nachvollziehbar.

So (tut) ihr, (aber) nicht für euch.


Kommentar

Der Chorherrenhof, ein dreiflügeliger Bau mit Arkadenhof aus dem 16. Jahrhundert, war das ehemalige Wohnhaus der Kanoniker des Kollegiatstifts St. Bartholomäus in Friesach und wurde vermutlich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut1). Zwei inschriftliche Hinweise verweisen auch auf eine Bautätigkeit um das Jahr 1602 (vgl. auch Kat.-Nr. 607). Größere Umbauten erfolgten unter EB Max Gandolf von Kuenburg (1668–1687) im Jahre 16742). Das Gebäude3) geht nach K. Ginhart auf das Jahr 1586 zurück4), ein archivalischer Nachweis wurde allerdings nicht erbracht5).

1) ÖKT Friesach profan 179.
2) Vgl. den Wappenstein über dem renaissancezeitlichen Zwillingsfenster mit dem W. des EB und einer sechszeiligen Is. darunter: MAXIMILIANVS GANDOLPHVS DEI GRATIA / ARCHIEPISCOPVS SALISBVRGENSIS / SANCTAE SEDIS APOSTOLICAE LEGATVS / NATVS COMES DE KYENBVRG (ET)C(ETERA) HAS / AEDES FVNDITVS AEDIFICAVIT ANNO / DOMINI M D C LXXIIII.
3) Kunsttopographie Kärnten 48: hier wird erstmals ein Bezug zu den Frh. von Thannhausen hergestellt, richtigerweise ist hier aber wohl der Propsthof zu verstehen. – Vgl. Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 175.
4) Ginhart, Bau- und Kunstdenkmäler Friesachs 88. – Ginhart, Kunstdenkmäler Gurk und Friesach 691.
5) Vgl. ÖKT Friesach profan 180: hier wird durch eine falsche Wiedergabe der Is. mit der Jz. 1586 der unter Anm. 4 erstmals zitierte Datierungshinweis fortgeführt.
Literatur

Lind, Reisenotizen 1880, LXXVI. – Ders., Beiträge 11. – Kunsttopographie Kärnten 47f. – Ilg, Kunsthistorische Notizen 14. – Hauser Hu., Illustrierter Führer 20. – Ginhart, Bau- und Kunstdenkmäler Friesachs 88. – Ders., Kunstdenkmäler Gurk und Friesach 691. – Zedrosser, Friesach 1953, 122f. – Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 175. – Hartwagner, Kärnten 67. – ÖKT Friesach profan 180. – Dehio Kärnten 2001, 179.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 606,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj606.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Friesach, Fürstenhofgasse Nr. 7    •  Gedenkinschrift  •  Eckstein  •  Marmor  •  Kapitalis  •  Kuenburg, Max Gandolf  •  Friesach, Fürstenhofgasse