Inschrift-logo

  Suche         Druck     Hilfe  

 

Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

614 Friesach, Stpfk. hl. Bartholomäus 1605

Wappengrabplatte des Albrecht Findenigg aus gelblichem Marmor, außen an der Südwand, links vom südlichen Eingang. Oben in einem gerahmten Schriftfeld eine neunzeilige Is., darunter im vertieften Feld in Rollwerkrahmung ein Relief-W.

H. 136 cm, B. 62, 5 cm, Bu. 3 (5) cm. – Fraktur.


Textedition
			

Hie Ligt Begrabe(n) der Ehrenuesst / Firnem Albrecht Findenigg Furst(lich) / Salcz(burgischer) Oficier: vnd gewester Statrichter / Alhie zu Friesach Selig wellicher den. / · 2 · Monats tag Maii. des 1 · 60 · 5 · Jar. / Entschlaffen. der seele Gott der All:/mechtig Sambt allen Cristglaubigen / Ain Frullichea) Auffersteung verleichen / wolle Amen.

Anmerkungen
a) Statt u auch ein verschriebenes o möglich.

Datum: 1605 Mai 2.
Wappen: Findenigg1).


Kommentar

Albrecht Findenigg besaß vermutlich das Lehen Geyersberg in Friesach2) und gilt als Stammvater der adeligen Herren von Findenigg. Kaiser Matthias verlieh einem Hans Findenigg mit der Wappenbesserung 1612 auch das Prädikat „von Däber“3); 1619 kaufte die Familie den Thurnhof im Gurktal und nannte sich nun „von Däber zum Thurn“4). Der Sohn des Hans Findenigg5), Andreas, exulierte nicht wie sein Vater, er blieb in Kärnten, erweiterte den Edelhof Döber bei St. Veit und wurde 1638 auch Kärntner Landstand6). Ein Christoph Andreas von Findenigg war Kanoniker in Gurk und sein Vater Hans Samuel Findenigg hat als letzter Besitzer das Gut Däber bei St. Veit a. d. Glan dem Gurker Domstift übergeben7).

1) KLA, WB A fol. 108. – Wutte, Wappen 128.
2) Kä 148, Taf. 14.
3) Obersteiner, Zusammensetzung 234.
4) Kohla/Metnitz/Moro G., Burgenkunde 147.
5) Dedic, Exulanten 1949, 403.
6) Metnitz, Dr. Paul Dedic 489.
7) Obersteiner, Zusammensetzung 233.
Literatur

KLA, Hs. GV 10/53, 246. – Benedikt, Mittheilungen 178 (Datierung mit 1606). – Beckh-Widmanstetter L., Grabsteine Friesach 1882, 51, Nr. 26. – Hauser Hu., Illustrierter Führer 42. – Zedrosser, Friesach 1926, 63. – Ders., Friesach 1953, 122. – Dehio Kärnten 2001, 163.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 614,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj614.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Friesach, Stpfk. hl. Bartholomäus    •  Wappengrabplatte  •  Marmor  •  Fraktur  •  Inschriften des Totengedenken  •  FindeniggAlbrechtAndreasChristoph AndreasHansHans Samuel  •  Matthias  •  Friesach, Stpfk.  •  St. Veit a. d. Glan  •  Zweinitz, Schloß Thurnhof

Abbildungen

 zum Vergrößern anklicken
Abb. 229: Grabplatte Albrecht
Findenigg (1605)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)