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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

661 St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit 1621

Kindergrabplatte mit figuraler Darstellung des Philipp Jakob Platzer aus weißem Marmor, am zweiten Pfeiler westlich vom Südportal. Die einfache rechteckige Rahmung trägt eine zweizeilige, umlaufende Is. Im vertieften Bildfeld ist das verstorbene Kind dargestellt, bekleidet mit einem Kleid zeitgenössischer Tracht mit Halskrause (Totenhemdchen?); die gefalteten Hände umfassen einen Rosenkranz, der Kopf ruht auf einem Totenkissen. Die Füße ruhen auf einem frühbarock gebildeten W.-Schild, welcher unten in die Rahmung hineinragt und die Is. teilt: Rechts und links von dem W.-Schild sind die Ziffern einer Jz. angebracht. Die Grabplatte ist stellenweise recht stark ausgeschlagen, die linke obere Ecke fehlt.

H. 108 cm, B. 64 cm, Bu. I. u. II. 2 (2,5) cm, III. ± 5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

I. HIEa) LIGTa) BEGRA͜BENa); NICH͜Ta) DESa) VORa) HIEBA͜Ya) LIGEN͜DENa); SV͜ND[ERN]a) AVCHa) NA/M͜ENSa) DESa) ERN͜VEST͜ENa), VN͜DTa) E[DLEN HERRN / .....] HANSENa) PLAZERa) [VN]D FRAV SVBINAb) PLAZERINa) GEBORN͜Ea) EDERINa) / [B]IA͜DERc) ELICHERa) // SOWOLa) ALSa) DIEa) / AN͜DERa) ERSTGEBORN͜ERd) SV͜N, N͜AM͜ENS PHILIPY V͜ND IACOBY SAIN͜ES A͜LT͜ERS 1½ / IARa) IST GESTO[R]W͜EN DEN 8 [TAG / …]EM͜BRISe) · 1620 · IARS, DEM͜E V͜ND V͜NS A͜LLEN GOTT GENADIG SEIN / WÖLLE // AMEN II. 16 // 21

Anmerkungen
a) vergrößerter Anfangsbuchstabe.
b) sic! – vergrößerter Anfangsbuchstabe.
c) zu lesen BIADER statt BAIDER?
d) S kleiner und hochgestellt.
e) aus Platzgründen wahrscheinliche Ergänzung: [NOV]EMBRIS oder [DEC]EMBRIS.

Marke: Anhang Nr. 9.


Kommentar

Philipp Jakob Plazer war der Sohn des St. Veiter Bürgers und Eisengewerken in der Heft, Hans Plazer, und seiner zweiten Ehefrau Sabina Eder1). Die Grabplatte stellt eine besonders kunstvolle Arbeit des landschaftlichen Bildhauers Martin Pacobello2) dar. Vgl. dazu die Kat.-Nr. 637.

1) Pantz, Denksteine 108f.
2) Neckheim, Martin Pacobello 598f.
Literatur

KLA, Hs. GV 10/53, 139. – Grueber, Hauszeichen aus Kärnten 1900, 19, Fig. 5. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 33. – Kienzl/Deuer, Renaissance 42f., Abb. 24. – Dehio Kärnten 2001, 841, 844.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 661,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj661.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit    •  Kindergrabplatte  •  Marmor  •  Kapitalis  •  Inschriften des Totengedenken  •  Eder, Sabina  •  Platzer, Hans  •  Platzer, Philipp Jakob  •  Platzer, Sabina  •  St. Veit a. d. Glan, Stpfk.

Abbildungen

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Abb. 237: Grabplatte Philipp
Jakob Platzer (1621)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)