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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

668 Friesach, Stadtmuseum 1625

Totenschild des Hanns Georg von Basseyo zu Praunsperg, ursprünglich in der Deutschordenskirche St. Blasius, an der Chornordwand über der Sakristeitüre, z. Zt. als Leihgabe im Stadtmuseum Friesach ausgestellt. Der hochovale Schild aus Holz ist in der Mitte mit einem W. bemalt. Der Totenschild ist rollwerkartig gerahmt und wird oben von einem geflügelten Putto bekrönt. Zwischen dem dekorativen Außenrahmen und der Wappentafel ist eine dreizeilig umlaufende Beschriftung eingefügt.

H. 127 cm, B. 100 cm, Bu. ± 2 (2,8) cm. – Fraktur.


Textedition
			

Hie ligt begraben Der Hochwürdige woll Edlgeborne Herr Herr Hansz Georg von Basseyo zu Praunsberga) // Teutsch Ordens Rittern Hochfürstl(icher) Durchl(aucht) Erzherszogen Maximilliani zu Össterreich des Eltern sssb) Rath / sssb) Cammerern gewesten Com(m)endatorn, Alhier zu Friesach Wien vnd Neustatt Der Römisch Kaysserl(ichen) Mayestet wolbesteltötten Haubtman yber ein Hoch Teutsches Länd Einer löb(lichen) Landtschafft Des Erzherzthumb Steyermarck / Beigeordneter des grossen ausschusz auch bestölten viertl Haubtman sssb) Dessen Seel vnd vergänglichen Leib der Barmhertzigiste Gott ein fröliche auferstechvng verleichen wolle amen · 1625 ·

Anmerkungen
a) Unterbrechung durch Blume.
b) wohl Abkürzung für etcetera.

Wappen: Basseyo zu Praunsperg1).


Kommentar

Die Basseyo (Bassayo, urspr. Bascio) stammten aus Venetien und sind im 15. Jahrhundert nach Kärnten gekommen. Bis zu ihrem Aussterben standen sie ununterbrochen im Dienst der Gurker Kirche2). Nach dem Ausbau des öden Burgstalls Praunsperg nach 1572 zu einem Edelmannssitz nannten sie sich auch „zu Praunsperg“3). Hanns Georg von Basseyo zu Praunsperg ist genealogisch nicht zuzuordnen, er starb 1625 in der Ordenskommende in Friesach und liegt in der Deutschordenskirche begraben.

1) KLA, WB A fol. 59 u. WB C fol. 42a. – Wutte, Wappen 127, 142. – Kraßler, Wappenschlüssel 224. – Neumann, Wappenbuch C 45. – W.: geviert mit Herzschild, darin in Silber eine schwarze geschweifte Spitze, 1 u. 4 von Gold und Rot geteilt, belegt mit einem farbgewechselten, linksblickenden Adler, 3 u. 4 in Silber eine rote Gugel; drei gekr. Helme, rechts der farbgewechselte Adler, in der Mitte ein Federnbusch, links ein geschl. Flug, belegt mit drei rotbezungten schwarzen Tierköpfen.
2) Weiß A., Kärnthens Adel 301. – Kohla/Metnitz/Moro G., Burgenkunde 11, 104.
3) Kohla/Metnitz/Moro G., Burgenkunde 11.

Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 668,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj668.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Friesach, Stadtmuseum    •  Totenschild  •  Holz  •  Fraktur  •  Basseyo zu Praunsperg, Hanns Georg  •  Friesach, Stadtmuseum  •  Wien

Abbildungen

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Abb. 243: Totenschild Hanns Georg von Bassayo zu Praunsperg (1625)
©  Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)