Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
766 |
St. Veit a. d. Glan, Pfarrhof |
Mitte 17. Jh. |
Wappenstein aus weißem Marmor des Johann Georg von Aicholt, in der Vorhalle des Pfarrhofes in die Westwand eingemauert; der ursprüngliche Standtort ist nicht bekannt. Die linke obere Seite ist bis zur Mitte herab ausgeschlagen. In frühbarocker Rahmung ist das Relief-W. der Aicholder von Aicholt. Als Schildhalter sind zu beiden Seiten Engelsfiguren beigestellt, rechts mit einer Tartsche, darin ist eine sechszeilige Is. (I) eingemeißelt, die linke Tartsche ist nicht mehr erhalten. Das W. wird von einer Schrifttafel mit Rollwerkrahmung überhöht, darin sind Reste einer zweizeiligen Is. (II) zu lesen.
H. 81 cm, B. ± 85 cm, Bu. I. 3 cm, II. 2,2 cm. – Kapitalis (I), Kapitalis mit eingestreuter Fraktur (II).
Textedition
I.
ET / TERRA͜E / TER./RAM RED./DIDIT
II.
[Domi]num IOAN(NEM)a) GEORGIVMa) / [– – – A]CHOLT, In Affterdarf
etc.
Anmerkungen
Wappen: Aicholder von Aicholt1).
Kommentar
Die Aicholder sind seit etwa 1600 in Kärnten nachweisbar2), erhielten 1604 ein Wappen, 1641 den Adelsstand, 1685 den Freiherrenstand und wurden 1725 in den Grafenstand erhoben. 1647 erhalten sie auch die Kärntner Landsstandschaft. Anton Aicholder war 1639 Verwalter der Herrschaft Mannsberg, 1641 Pfleger und 1645 Burggraf zu Hochosterwitz; er kaufte 1645 den Besitz Afftendorf (Oftendorf ), die ursprüngliche Bezeichnung für die Siedlung bei Niederosterwitz3). Johann Georg Aicholt wird vermutlich ein Sohn des vorerwähnten Anton gewesen sein und dürfte bald nach 1641, nach der Adelsstandserhebung, gestorben sein.
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Und der Erde gab er die Erde zurück (I).
Den Herrn Johannes Georg [– – –] Aicholt zu Oftendorf etc. (II).