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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

Vorwort

Der Bearbeiter des ersten Niederösterreich-Teilbands der Wiener Reihe der Deutschen Inschriften, der Wiener Gymnasiallehrer Herwig Hans Hornung, hatte neben der Materialsammlung für die schließlich 1966 im Druck erschienene Inschriftenedition der Politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs1 in zwei weiteren Bezirken des Bundeslands, vornehmlich in den Schulferien, die ihm für die Feldarbeit zur Verfügung standen, Aufnahmearbeiten betrieben. Zwischen 1958 und 1966 legte er für inschriftliche Denkmäler in den Bezirken Melk und Krems unter Benützung einer bereits in den frühen 1940er Jahren von Rudolf Zimmerl für das Bearbeitungsgebiet zusammengestellten ersten Literatursammlung gewissenhafte handschriftliche Aufzeichnungen an, die er anschließend auf maschingetippte Bögen überführte und häufig durch eigene Schwarzweiß-Fotos aus einer Kleinbildkamera ergänzte. Auf Anregung Hornungs wurden von Fotografen des Bundesdenkmal­amts auch zahlreiche Aufnahmen angefertigt, von denen die damalige Kommission für die Herausgabe der Inschriften des Deutschen Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften jeweils einen Abzug erhielt. Hornung glaubte 1966, einen Abschluß der entsprechenden Manuskripte absehen zu können und kündigte die Edition der Melker und Kremser Inschriften am Ende des ersten Niederösterreich-Bands als „in Vorbereitung“ an. Tatsächlich konnte jedoch Hornung die teilweise mit finanzieller Förderung der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung unterstützte Bearbeitung bis zu seinem Tod 1987 nicht zu Ende führen. An eine rasche Publikation wenigstens der Kremser Inschriften auf Grundlage des von Hornung erarbeiteten – keineswegs vollständigen und lediglich reine Transkriptionen der völlig unkommentierten Inschriften umfassenden – Materials war aber auch in der Folge gedacht. Vom Ende der 1980er Jahre an bis 1995 bearbeitete auf Vermittlung von Harry Kühnel (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Krems) und wieder mit Zuschüssen des Landes Niederösterreich das Hornungsche Material für Krems unter Anlage selbständiger Transkriptionen vor Ort der Kremser Gymnasiallehrer Günter Hanika, der allerdings ebenfalls kein Katalogmanuskript erstellen konnte. Immerhin war aber im 1991 erschienenen Wiener „Manuale“ im Rahmen einer Mustertitelei für zukünftige Niederösterreich-Bände der Wiener Reihe signifikanterweise der Band mit den Inschriften des Politischen Bezirks und der Statutarstadt Krems an der Donau beispielhaft und wohl programmatisch angeführt worden2.

Nach einem neuerlichen vorläufigen Stillstand der Bearbeitung wurde schließlich aufgrund von groben Umfangschätzungen eine Teilung der Kremser Edition in zwei Einzelbände (Politischer Bezirk Krems bzw. Statutarstadt Krems a. d. Donau) vorgesehen, von denen der dem Politischen Bezirk Krems gewidmete Teil zuerst ediert werden sollte.

Die hauptamtliche Editionserstellung durch den unterzeichneten Bearbeiter, deren nun vorliegendes Ergebnis auf einer völligen Neubearbeitung des Bestands beruht – die vorliegenden älteren Transkriptionen erwiesen sich bei genauer Überprüfung als nicht durchwegs zuverlässig und genügten vor allem den in der Zwischenzeit wesentlich anspruchsvoller gewordenen Editionsrichtlinien in keiner Weise mehr – und gewissermaßen eine alte Bringschuld einzulösen hat, erfolgte zwischen 1. Oktober 2002 und Frühjahr 2007, weit überwiegend im Rahmen eines vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanzierten Projekts unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Walter Koch.

Während dieser Zeit hat der Bearbeiter Unterstützung von vielen Seiten erhalten. Die Inschriften­aufnahme vor Ort, Recherchen in unterschiedlichen Archiven und Bibliotheken und die Erstellung der Kommentare zahlreicher Katalognummern wären ohne die oft genug unbürokratische und zuvor­kommende Hilfe von Einzelpersonen und Institutionen nicht in der Weise möglich gewesen, die letztlich zu einem hoffentlich befriedigenden Resultat geführt hat. Eine auch nur annähernd vollständige Liste jener, die sich in verschiedenster Weise Anspruch auf meinen aufrichtigen Dank erworben haben, würde den gebührlichen Rahmen in einer ohnehin unmäßig angewachsenen Publikation sprengen. Trotz aller Hilfestellungen von Kolleginnen und Kollegen und Ansprechpartnern im Bearbeitungsgebiet ist das vorliegende Ergebnis mit allen möglicherweise verbliebenen Unzulänglichkeiten die durchaus unzeitgemäße Arbeit eines Einzelnen.

Gedankt sei deshalb hier nur ganz herzlich meinem langjährigen epigraphischen Lehrer Walter Koch für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die erwiesene Geduld und den Kolleginnen und Kollegen am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für stets wohlwollende Unterstützung und das Interesse am Fortgang der Arbeiten. Renate Kohn unterzog sich dankenswerterweise der Mühe einer Durchsicht eines Teiles der Transkriptionen, Dagmar Giesriegl gestaltete mit höchster Kompetenz den Tafelteil.

Besonderes Entgegenkommen erwies das Bundesdenkmalamt, das den Abdruck jener Aufnahmen im Rahmen der Bildtafeln gestattete, die in den 1950er und 1960er Jahren auf Anregung Hornungs durch Fotografen des Denkmalamts angefertigt worden waren, und von denen neben dem Bildarchiv des Denkmalamts auch die damalige Inschriftenkommission jeweils einen Abzug erhalten hatte. Dafür gebührt Herrn Präsidenten HR DI Dr. Wilhelm Georg Rizzi und Herrn HR Dr. Andreas Lehne zusammen mit den am Ende des Bands genannten Personen und Institutionen, die zur Abdeckung der Druckkosten beigetragen haben, mein abschließender Dank.

1 Die Inschriften Niederösterreichs 1. Teil: Die Inschriften der Politischen Bezirke Amstetten und Scheibbs, gesammelt und bearbeitet von Herwig Hans Hornung (Die Deutschen Inschriften 10, Wiener Reihe 3) Wien 1966.
2 Walter Koch, Bearbeitungs- und Editionsgrundsätze für die „Wiener Reihe“ des deutschen Inschriftenwerkes. Wien 1991, 3.

Wien, im Dezember 2007


Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Vorwort,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/noe-3-vorwort.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
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und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

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Danksagung
Vorgelegt von k. M. Walter Koch
in der Sitzung am 22. Juni 2007

Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich  •  Politischer Bezirk Krems  •  Vorwort  •  Herwig Hans Hornung  •  Rudolf Zimmerl  •  Harry Kühnel  •  Günter Hanika  •  Walter Koch  •  Renate Kohn  •  Dagmar Giesriegl  •  Wilhelm Georg Rizzi  •  Andreas Lehne  •  Andreas Zajic  •  Walter Koch  •  


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