Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
11 |
St. Michael, Fk. Hl. Michael |
A. 14. Jh. |
Fragment einer Grabplatte, feinkörniger rötlicher Granit, außen als Schwelle des Westportals im Boden. Die durch eine einfache seicht eingehauene Linie vom Mittelfeld abgesetzte Umschrift (?) rahmt ein Stangenkreuz. Platte beschnitten, stark abgetreten und etwa in der Mitte quer gebrochen, vom Kreuz nur der Fuß, die Inschrift nur im vierten Schriftband fragmentarisch erhalten.
H. 128 cm, B. 57 cm, Bu. 6 cm. – Gotische Majuskel.
Textedition
– – –] WACHAa)[– – –
Anmerkungen
Kommentar
Das Fragment wurde offenbar im frühen 16. Jahrhundert während der Fundamentierungsarbeiten des Westturms (vor 1509) als Türschwelle sekundär verwendet. Ob die Platte ursprünglich zu einer der 1968 von der Abteilung für Bodendenkmale des BDA ergrabenen, durch die Turmfundamente teilweise gestörten Bestattungen im Bereich der Kirchenwestseite bzw. des Turms gehörte, ist unklar1). Möglicherweise handelt es sich, soferne die vorgeschlagene Ergänzung zutrifft, um ein Fragment der Grabplatte eines Angehörigen der niederadeligen Familie von Wachau (vgl. Kat.-Nr. 26). Die Sprache der Inschrift dürfte offenbar ebenso wie bei zwei zeitnahen Grabplatten (Kat.-Nr. 4 und 16) deutsch gewesen sein.
An Einzelformen der Inschrift sind breites verschränktes W, klobiges pseudounziales A, kapitales H und durch senkrechten Strich geschlossenes C festzustellen.
Literatur
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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