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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

57† Dürnstein, ehem. Klosterkirche und Pfk. Mariä Himmelfahrt 1433

Grabdenkmal des Andreas Christian Pidermann, bis etwa 1721 leicht schrägliegend im Boden des Langhauses oder des Chors nahe dem Speisegitter in der nördlichen (?) Hälfte der Kirche1).

Standortangabe, Beschreibung und Textwiedergabe nach StiA Herzogenburg, Descriptio Monumentorum Nr. 20.


Textedition
			

Anno D(omi)ni MCCCCXXXIII obyt venerabilis D(omi)nus Andreas Ch(ris)tianusa) Pidermannus primus Capelanusb) in Ravelspach hic sepultus.

Anmerkungen
a) gekürzte Schreibweise nach Art eines nomen sacrum; Bestand: Xtianus.
b) sic!

Im Jahr des Herrn 1433 starb der ehrwürdige Herr Andreas Christian Pidermann, erster Kaplan in Ravelsbach, (und liegt) hier begraben.


Kommentar

Die Identität des Verstorbenen und dessen Beziehung zu Dürnstein sind ungeklärt. Zwei mutmaßliche Verwandte des Verstorbenen, die Brüder Erhard und Christian Pidermann aus Fels a. Wagram schenkten 1453 der nach Dürnstein inkorporierten Pfarrkirche Grafenwörth ihr Burgrecht von 20 den. auf Weingärten am „Almasperg2).

Zumindest seit 1407 war Ulrich Hippersdorfer Dechant und Pfarrer von Ravelsbach. 1429 tätigte er Stiftungen an das Dürnsteiner Chorherrenkloster, dem er 1431 auch ein Haus in Ravelsbach schenkte. 1433 verfaßte er sein Testament mit Jahrtagstiftung, aus dem längere Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Kloster Dürnstein und dem Ravelsbacher Pfarrer folgten3).

1) StiA Herzogenburg, Descriptio Monumentorum Nr. 20: „ad sinistram partem ad cancellos [erg.: chori] in obliquo lapide“.
2) S. StiA Herzogenburg, D. n. 270 (1453 Jänner 20).
3) S. StiA Herzogenburg, D. n. 135 (1407 September 12), 145 (1409 Februar 20), 151b (1411 August 26), 194 (1429 Dezember 13), 196 (1431 Mai 9), 207b (1433 Jänner 22, Dürnstein), 211 (1434 Jänner 11) und 212 (1434 Oktober 21), vgl. Schmettan, Chorherrenstift 142f. und Pühringer-Zwanowetz, Baugeschichte 191, Anm. 82 und 202.
Literatur

StiA Herzogenburg, Descriptio Monumentorum Nr. 20. – Plesser, Kirchengeschichte (1939) 113. – Zajic, Denkmäler 327f.



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 57,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil1/noe-3-obj57.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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