Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
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Imbach, Pfk. Mariä Geburt |
E. 13. Jh. (?) |
Schlußsteine mit Evangelistensymbolen und Namensbeischriften, Sandstein (?) polychromiert, in beiden Langhausschiffen im zweiten (nördlich Markus, südlich Lukas) und dritten (nördlich Matthäus, südlich Johannes) Gewölbejoch. Auf rotem Grund reliefierte und bemalte Evangelistensymbole (die beiden Tiergestalten in abgestuften Ocker- und Brauntönen, Matthäus in rotem Kleid und hellgelbem Mantel), in den Händen bzw. Pranken Spruchbänder mit schwarz auf weiß aufgemalten Beischriften (I–III), jeweils zum Kopf der Figuren hin orientiert. Inschriften größtenteils schlecht erhalten, bes. Beischrift zu Johannes fast völlig verblaßt. Die Beischrift zum Lukas-Symbol wurde um 1600 (?) neu aufgemalt (s. Kat.-Nr. 354).
Bu. ca. 30 cm. – Gotische Majuskel.
Textedition
I.
· S(ANCTVS) · MATE͜U(S)a)
II.
· S(ANCTVS) // MAR//[CVS]b)
III.
· S(ANCTVS) [I]O[HANN]E(S)c)
Anmerkungen
Kommentar
Die Inschrift, soweit trotz des schlechten Erhaltungszustands beurteilbar, weist durchwegs relativ fette Bogenschwellungen auf. A hat pseudounziale Form mit fast senkrechtem linken Schrägschaft, S zeigt keine Ansätze zur Schließung der Bögen durch die fetten, ansatzweise gegabelten Sporen, unziales M (MATEUS) ist links geschlossen.
Literatur
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich Politischer Bezirk Krems Imbach, Pfk. Mariä Geburt • Gotische Majuskel • Namensbeischrift • Evangelistensymbole • Schlußstein •
Dürnstein, Klarissenkloster
Abbildungen
Abb. 6: Schlußstein (E. 13. Jh.) ©
ÖAW, Wien, Institut für Mittelalterforschung, Arbeitsgruppe Inschriften (Fotograf: Michael Malina)
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