Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
Grenzstein mit Jahreszahl und Initialen der Herrschaftsträger, feinkörniges hellgraues Konglomeratgestein, am nördlichen Ortsende links an der Straße in Richtung Mollands, gegenüber Haus Nr. 10. Unmittelbar an der Straßenböschung stehender, oben halbrunder, an den Längskanten abgefaster Quader mit beidseitiger Beschriftung. An der Südseite unter Reliefwappen in leicht vertieftem Feld Inschrift (I), an der Nordseite unter gleichartig gestaltetem Wappen Inschrift (II) und Jahreszahl. Stein stark verwittert, Wappen nahezu unkenntlich.
H. 78 cm, B. 48 cm, T. 18,5 cm, Bu. 6 cm – Kapitalis.
Textedition
I.
R(EICHARD) · S(TREIN)a) · H(ERR) · Z(V) · S(CHWARZENAV)b)
II.
D(IE) · V(ON) · L(OIS)c) / ·1·5·8[·]4d)·
Anmerkungen
Wappen: Streun (von Schwarzenau)1); Markt Langenlois2).
Kommentar
Entgegen der heutigen Gemeindegrenzensituation dürfte der Stein als historische Markierung nicht die Grenze zwischen den Herrschaften Langenlois (mit Zöbing) und Mollands, sondern die zwischen den Burgfriedens- oder Landgerichtsbezirken von Langenlois und dem mit der Herrschaft und dem Landgericht Senftenberg zusammengehörigen Dorf Zöbing anzeigen, das seit 1576 im Besitz Streuns war3).
Den Schriftzug D · V · L unter bzw. über dem Langenloiser Marktwappen weisen auch noch die 1784 am Loisbach versetzten Grenzsteine in Langenlois auf.
Literatur
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
|
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich Politischer Bezirk Krems See Nr. 10 • Grenzstein • Jahreszahl • Initialen • Kapitalis •
Ferschnitz •
Mollands •
See
Abbildungen
Abb. 142: Grenzstein (1584) ©
ÖAW, Wien, Institut für Mittelalterforschung, Arbeitsgruppe Inschriften (Fotograf: Michael Malina)
|