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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

379 Göttweig, „Apothekergang“ 1607

Wappenstein mit Bauzahl und Initialen des Abtes Georg (I.) Schedler, roter Marmor, im sogenannten Apothekergang an der Südwand der achte Stein von Westen, 1958 ebd. der 15. Stein von Westen. Hochrechteckige Tafel mit Wappenschild in längsoval vertieftem Feld, darüber Initialen, darunter Jahreszahl.

H. 43 cm, B. 37 cm, Bu. 5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

G(EORGIVS) S(CHEDLER) A(BBAS) G(OTTWICENSIS) / M : D : C : VIIa)

Anmerkungen
a) Trennzeichen quadrangelförmig.

Georg Schedler, Abt von Göttweig, 1607.


Wappen: Kloster Göttweig1).


Kommentar

Abt Georg (I.) Schedler ließ ab 1606 die früher im Göttweiger Zehenthof in Furth Nr. 16 untergebrachte Hoftaverne im verkerstechnisch günstiger gelegenen Haus Furth Nr. 39 (s. Kat.-Nr. 261†) neu einrichten und die beim Klosterbrand 1580 beschädigte Göttweiger Klostertaverne (u. a. durch Einbau neuer Fenster) umbauen. Vermutlich stammt der vorliegende Stein, der sich von einem gleichartigen zweiten (Kat.-Nr. 378) lediglich durch die Schreibweise der Jahresangabe in römischen Zahlzeichen unterscheidet, von einem der beiden Gebäude2).

Die teilweise extrem breiten Buchstaben weisen mit Ausnahme des C, bei dem beide Bogenenden spitz auslaufen, ausgeprägte flach dreieckige Sporen auf. Während A, V und konisches M mit etwa zwei Drittel der Höhe des Schriftbands einnehmendem Mittelteil und kleinen dreieeckigen Sporen an der Oberlinie einheitliche Strichstärke aufweisen, zeigen die übrigen Buchstaben kräftige Schattenstriche.

1) Auf Dreiberg ein Tatzenkreuz.
2) StiB Göttweig, Cod. rot 896 (Dückelmann), fol. 87r, erwähnt explizit einen noch 1777 in situ befindlichen marmornen Wappenstein Schedlers über dem Haupttor der Further Taverne, sowie ebd. und StiB Göttweig, Cod. 895 rot, fol. 50r, eine marmorne Tafel mit Namen und Jahreszahl am Gebäude der Taverne im Kloster, rechts neben dem Eingang, s. auch Zedinek, Göttweig 75 und Tropper, Stift 248. Zur Problematik der Lage der Klostertaverne vor 1718 vgl. Kat.-Nr. 196†.
Literatur

StiB Göttweig, Cod. rot 896 (Dückelmann), fol. 87r. – DASP, Nachlässe 5, Heft L, fol. 39r (mißverstanden: „Kleines Epitaph des Abtes Georg Schedler, † 1607). – Riesenhuber, Kunstdenkmäler 89 („18 Grabsteine und Reliefs […] im sogenannten Apothekergange“). – ÖAW, NLH, 2.-4. 7. 1958. – Lechner, Stift 49. – 900 Jahre Stift Göttweig, Kat.-Nr. 1315a. – Dehio Süd 572.



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 379,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj379.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich  Politischer Bezirk Krems  Göttweig, „Apothekergang“    •  Wappenstein  •  Bauzahl  •  Initialen  •  roter Marmor  •  Kapitalis  •  Furth b. Göttweig  •  Göttweig, Benediktinerkloster

Abbildungen

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Abb. 166: Wappenstein (1607)
©  ÖAW, Wien, Institut für Mittelalterforschung, Arbeitsgruppe Inschriften (Fotograf: Michael Malina)