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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

382 Felling, beim Schloß 1608

Glocke mit Gußvermerk, im freistehenden Glockenturm auf dem Platz vor dem Schloß (Felling Nr. 4), ursprünglich in der Friedhofskirche Sta Maria Magdalena in Berda, offenbar im Zuge der Glocken­ablieferungen des Ersten Weltkriegs gegen Ende 1917 abgenommen und als Metallreserve ins Wiener Arsenal verbracht. Nachfolgende Standorte unbekannt, spätestens 1965 (?) in der Fellinger Schloßkapelle, danach bis 2005 im Turm des Fellinger Feuerwehrhauses. Zum Bearbeitungszeitpunkt im Mai 2005 in restauro bei Fa. Perner, Schärding1). Im April oder Mai 2006 im neu errichteten Glockenturm aufgezogen. Kronenbügel mit Groteskmasken besetzt, am Hals Akanthuslaub zwischen doppelten Stableisten, angesetzt mit Putti belebter Wellenrankenfries, darunter durch doppelte Stableiste abgesetzt umlaufende Inschrift, an der Flanke wieder durch doppelte Stableiste abgesetzt vier Reliefs (Hl. Hieronymus [Antonius Eremit?] und Kreuzigungsgruppe in hochrechteckigen Bildfeldern, Hl. Katharina und Maria mit Kind frei stehend) im Wechsel mit Cherubsköpfen. Wolm und Schlagring mit mehreren Stableisten verziert.

H. (mit Krone) 52 cm, D. 45 cm, Bu. 2,5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

+ OPVS IACOBI DE CALDERARIIS MDCVIII

Anmerkungen

Werk des Jacobus de Calderariis ( Jacopo di Calderai).


Kommentar

Zu einer älteren Glocke aus der Werkstatt des Jacobus de Calderariis ( Jacopo di Calderai) s. Kat.-Nr. 316.

Die aus überwiegend breiten Einzelformen zusammengesetzte Inschrift wurde unter moderatem Wechsel von Haar- und Schattenstrichen harmonisch gestaltet und sehr sorgfältig ausgeführt. A weist einen spornartig überstehenden Linksschrägschaft auf, B hat einen deutlich vergrößerten unteren Bogen, E gleich lange obere und untere und mäßig verkürzten mittleren Balken, R mit relativ kleinem Bogen besitzt eine stachelförmige, nahe am Schaft an den Bogen angesetzte Cauda.

1) Für die Zusendung von Digitalaufnahmen der Glocke auf dem Betriebsgelände der Fa. Perner danke ich Herrn Horst Stauchner sehr herzlich.
Literatur

Gnirs, Kirchenglocken 18 (Abb. 6) und 20. – ÖAW, NLH (undat.). – Weißenbäck/Pfundner, Erz 130, 243 und 373.



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 382,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj382.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich  Politischer Bezirk Krems  Felling, beim Schloß    •  Glocke  •  Gußvermerk  •  Kapitalis  •  Calderariis, Jacobus  •  Perner, Rudolf  •  Berda  •  Felling  •  Mautern a. d. Donau  •  Schärding