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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

413 Hofarnsdorf, Pfk. Hl. Rupert 1616

Wandmalerei Marienkrönung mit Stifterinschrift, Monogrammen und Jahreszahlen als Beischriften zu zwei Vollwappen, an der Schildmauer des östlichsten Mittelschiffjochs zum nördlichen Seitenschiff. An der spitzbogigen Schildmauer ursprünglich eine heute verlorene Wandmalerei, in den beiden Zwickeln beiderseits unterhalb der Darstellung je ein Vollwappen in längsovalem, an den Scheitelpunkten mit abflatternden Bändern versehenem Medaillon, beiderseits der Helmzierden je ein Buchstabe (I und II), unter dem linken Medaillon Jahreszahl (III).

Bu. ca. 5–7 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

I. G(EORG) // R(OTTMAIR)a) II. R // Ra) III. 16/16

Anmerkungen
a) von Helmzier unterbrochen.

Wappen: Rottmair1); unbekannt2).


Kommentar

Georg Rottmair war offenbar bereits zum inschriftlich angegebenen Zeitpunkt und jedenfalls noch 16213) erzbischöflich Salzburger Pfleger und Hofmeister von Arnsdorf. Auf einer wohl 1612 angefertigten Schützentafel im Heimatmuseum Traismauer, die auch sein Wappen trägt, wird er als hochfürstlich Salzburgischer Rat, Pfleger, Hofmeister und deputierter Lehenkommissar aller Herrschaften des Erzstifts in Österreich unter der Enns bezeichnet. Sein mutmaßlicher Bruder, Dr. theol. Ruprecht Rottmair (gest. 1622), war hochfürstlich Salzburgischer Rat, Pfarrer und Dechant von Teisendorf4).

Das rechte Wappen dürfte wohl jenes von Rottmairs Frau sein, deren Name im bearbeiteten Quellenbestand jedoch nicht faßbar ist. Aus der gemeinsamen Ehe muß wenigstens eine Tochter Anna Maria entstammt sein, die im Alter von 18 Jahren starb und in der Pfarrkirche Hofarnsdorf bestattet wurde (s. Kat.-Nr. 443).

1) S. Si Salz 57 und Taf. 23.
2) Wappenbild von Schalldeckel der Kanzel verdeckt; offener Helm; senkrecht gestellte Armbrust.
3) S. Plesser, Kirchengeschichte (1955) 166 (1621 September 21, Traismauer).
4) Zu seiner Wappengrabplatte im Kreuzgang von St. Peter in Salzburg vgl. Walz, Grabdenkmäler 4, Nr. 322 und Koch, Grabdenkmäler 417 (Kat.-Nr. 638).
Literatur

ÖAW, NLH, 26. 8. 1959/31. 8. 1965. – Zotti, Kunst 1, 127. – Dehio Süd 835. – Zajic, „Zu ewiger gedächtnis aufgericht“ 98 (Anm. 67).



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 413,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj413.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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