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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

415† Göttweig, Gotthardskirche 1617

Grabplatte des Johann Falb, roter Marmor, bis 1719 in der Gotthardskirche an nicht näher bekanntem Standort neben Kat.-Nr. 420† im Boden, genaues Aussehen unbekannt.

Materialangabe und Textwiedergabe nach StiA Göttweig, Cod. Ser. nov. 90 (Schenggl), pag. 126.


Textedition
			

Der Edle Herr Johann Falb, des Hochw(ürdigen) in Gott andächt(igen) auch Edlen und Hochgelehrt(en) Herrn Georgen Abbten deß hiesigen Gotteshaus Göttweig der Heyl(igen) Schrifft Doctorn und Röm(isch) Kay(serlicher) etc. auch König(licher) Majestet in Böheimb Ferdinandi sowohl Fürst(licher) Bambergischen Rath, und einer Ehrsamen Landschaffa) in Österreich unter der Ennß etc. Herren Verordnetens Eheleiblicher Bruder, daßmall allhiesiges Gotteshaus gewester Hoffmaister Zu Stain und grundschreiber etc. ist den 1 tag May des 1617 Jahr in Gott Seelig verschiedn, und den 8 hernach an dises orth Christlich zu Erden Bestattet worden. Den der Barmherzige Gott sambt allen Christglaubigen Seelen ein fröhliche urständ verleihen wolle.

Anmerkungen
a) sic!

Kommentar

Johann, Bruder des Göttweiger Abtes Georg (II.) Falb (s. Kat.-Nr. 468), war Göttweiger Grundschreiber und Hofmeister in Stein. 1615 trat er der Further Sebastiansbruderschaft bei. Mit seiner Frau Katharina, Schwester der Zwettler Abtes Johann (VII.) Seyfried, hatte er einen zwischen 1614 und 1617 geborenen Sohn, der unter dem Ordensnamen Johann Georg in das Kloster Göttweig eintrat und am 22. Jänner 1640 in Göttweig durch den Passauer Offizial Johann Bartholomäus Kobold die Priesterweihe empfing. Von 1644 bis 1651 war er vermutlich Pfarrer von Haindorf, dann Göttweiger Hofmeister in Thallern. Am 4. Mai 1655 starb er als Pfarrer von Mautern an der Pest1).

Die Grabplatte des Johann Falb, um den Preis von 26 fl. noch vor dem 5. September 1617 fertiggestellt, war ein Werk des schon 1616 für Johann Falb (s. Kat.-Nr. 414) und wiederholt für Göttweig tätigen Kremser Bildhauers Kilian Fuchs2).

1) S. StiB Göttweig, Cod. rot 896 (Dückelmann), unfol. Einlagebl. vor fol. 93, Lashofer, Professen 217, Fux, Geschichte 214 und Maroli, Pest- und Totenbruderschaft 290, knapp Tropper, Göttweig 272, Fischer, Hellerhof 42 und Fischer, Atlas 243.
2) S. StiA Göttweig, Rechnungsrapular 1617, Beleg Nr. 26; zit. nach Fischer-Colbrie, Fuchs 170 mit Anm. 13.
Literatur

StiA Göttweig, Cod. Ser. nov. 90 (Schenggl), pag. 126. – Göttweig; StiB Cod. rot 891, fol. 207r (geringfügig abweichende Transkription. – Fischer-Colbrie, Fuchs 170 und 172f.



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 415,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj415.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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