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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

424 Paudorf, Nähe Hellerhof 1618

Bildstock (sog. „Umgehendes Kreuz“) mit Stifterinschrift, hellgrauer Sandstein, etwa 300 m östlich des Hellerhofs am Straßenrand. Über Würfelsockel Säulenschaft mit flachem Volutenkapitell mit Eierstableiste; darauf Steinquader mit kreuzbekröntem Pyramidendach. Auf dem Quader an der Westseite in seichter Rundbogennische Christus am Kreuz (I) mit Maria und Johannes, an der Nordseite Kreuztragung, an der Ostseite neunzeilige Inschrift (II), an der Südseite in vollrunden Feldern zwei Wappenschilde übereinander, der untere beseitet von Initialen, darunter Jahreszahl (III). Gesamtes Denkmal 1961 im Auftrag der Klosterpfarre Göttweig (P. Benedikt Ramoser OSB) unter teilweiser Verfälschung der Schriftformen (II, Z. 1) restauriert (Bildhauer Karl Gollner), seither unter moderner Kupferblechüberdachung.

H. (des Quaders) 57 cm, B. ca. 40 cm, Bu. 2 cm (I) bzw. 4 cm (II) und ca. 5 cm (III). – Kapitalis.


Textedition
			

I. INRI II. DANIEL . HERRa) / ZVM HOLLERR=/HOFF HATT GOTT / VN͜ D SEIN͜ ER HOCH=/GELOBTEN MVT/TERb) MARIA DISES / CH͜REVTZ · ZV EH͜RN / AVFRICH͜TEN VND / SETZEN · LASSENc) III. D(ANIEL) // H(ARTL)d) / 1618e)

Anmerkungen
a) so heutiger Bestand, ursprünglich HARTL oder HÄRDL, vgl. DASP, Nachlässe 5, Buch B, pag. 330 und Heft L, fol. 24r sowie Maroli, Pest- und Totenbruderschaft 284 (Anm. 49).
b) Anfangsbuchstabe vergrößert.
c) Trennzeichen dreieckig.
d) Name beiderseits des Schilds.
e) weiter Abstand zwischen 16 und 18.

Wappen: Kloster Göttweig1); Härtl2).


Kommentar

Das Kreuz steht an der alten, auf einer Römerstraße basierenden Verkehrsverbindung von Mautern nach St. Pölten an der Grenze des Hellerhofgrunds. Die Schriftformen weisen eine gewisse Beziehung zum Further „Fünfkreuz“ (Kat.-Nr. 414) aus der Kremser Werkstatt des Kilian Fuchs auf.

1) Auf Dreiberg ein Tatzenkreuz.
2) Pfahl, mit drei Rosen belegt.
Literatur

DASP, Nachlässe 5, Buch B, pag. 330 und Heft L, fol. 24r. – ÖAW, NLH, 3. 7. 1958. – Maroli, Pest- und Totenbruderschaft 284 (Anm. 49). – Fischer, Hellerhof 28. – Brugger, Kapellen 38f. (Abb.). – Fischer, Atlas 43 (Abb.) und 80.



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 424,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj424.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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