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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

502 Göttweig, „Apothekergang“ 1646

Grabplatte des Mag. Joseph Schneiderasm (Schneiderwasan), roter Marmor, im sogenannten Apothekergang an der Nordwand der vierte Stein von Westen, 1958 an der Südwand (?) der 14. Stein von Westen, dort vielleicht schon seit wenigstens 1777. Hochrechteckige Platte mit achtzeiliger Inschrift über seicht eingehauenem, aus Dreiberg wachsendem lateinischen Kreuz mit Kleeblattenden im unteren Drittel. Teilweise leicht abgetreten, Stein in der Plattenmitte waagrecht gebrochen, Bruchstelle vor 1983 unsachgemäß mit Füllmaterial unter Beschädigung der Inschrift geschlossen.

H. 96 cm, B. 47 cm, Bu. 5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

HIC · QVIESCIT / D(OMI)N(VS) · M(AGISTER) · IOSEPH / SCH͜NEIDERASMa) / PRA͜ EF(ECTVS) · CVRIA͜E / GOTTWICEN(SIS) / IN STAIN M͜ERIT[(VS)]b) / OB(IIT) · XII · IV[NII]c) / · MDCXLVId) ·

Anmerkungen
a) das auf der Aufnahme BDA 11151 klar erkennbare SCH͜NEIDERASM wurde zwischenzeitig durch Verkittung des Schrägbalkens von N zu SCHEIDERASM verschlimmbessert; der Originalbefund heute wiederhergestellt.
b) auf älterer Aufnahme BDA N 11151 us-Haken noch erkennbar.
c) auf Aufnahme BDA N 11151 N noch erkennbar.
d) Zeile zentriert.

Hier ruht Herr Magister Joseph Schneiderasm, verdienstvoller Göttweiger Hofmeister in Stein. Er starb am 12. Juni 1646.


Kommentar

Mag. Joseph Schneiderasm, zumindest seit 1626 Göttweiger Hofmeister in Stein, trat 1640 der Further Sebastiansbruderschaft bei1).

Die Formen der Inschrift und des seicht eingehauenen Kreuzes entsprechen fast völlig denen der Grabplatte der Anna Elisabeth von Loreto (de Loretis) (Kat.-Nr. 463). Abweichend von jener ist das M in der gegenständlichen Inschrift jedoch gerade ausgeführt.

1) Rauscher, Verwaltung 174 und Maroli, Pest- und Totenbruderschaft 304.
Literatur

StiA Göttweig, Cod. Ser. nov. 90 (Schenggl), pag. 127. – StiA Göttweig, Cod. Ser. nov. 492 (Krenner), pag. 199. – StiB Göttweig, Cod. rot 895 (Dückelmann), fol. 226r (Federzeichnung). – StiB Göttweig, Cod. rot 891, fol. 207v. – DASP, Nachlässe 5, Heft L, fol. 41r. – ÖKT 1, 481. – Riesenhuber, Kunstdenkmäler 89 („18 Grabsteine und Reliefs […] im sogenannten Apothekergange“). – ÖAW, NLH, 2.-4. 7. 1958. – 900 Jahre Stift Göttweig, Kat.-Nr. 1332. – Fischer, Atlas 58. – Dehio Süd 572 ( Joseph Schneider).



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 502,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj502.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich  Politischer Bezirk Krems  Göttweig, „Apothekergang“    •  Grabplatte  •   •  Kapitalis  •  Inschriften des Totengedenkens  •  Schier, Anna Elisabeth  •  Schneiderasm, Joseph  •  Göttweig, Benediktinerkloster