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Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Imst

89 Stams, Stiftssammlungen 1. V. 17. Jh.

Portrait Erzherzog Maximilians III. von Österreich, des Deutschmeisters, mit erklärender Beischrift und Kreuzestitulus, Öl auf Leinwand. Das von einem aufwändigen Goldrahmen umfasste Portrait zeigt das Hüftbild Maximilians, die linke Hand ruht wohl auf einem im Bild selbst nicht mehr sichtbaren Degen. Er ist in einen schwarzen, glänzenden Prunkharnisch mit Goldverzierung gekleidet, den Hals umschließt ein weißer Spitzenkragen; auf der Brust trägt er das Kreuz eines Deutschmeisters. In den beiden oberen Ecken ist eine Vorhangdraperie angedeutet. Auf dem dunklen Hintergrund links des Kragens steht in weißer Schrift eine identifizierende Inschrift (I). Maximilian trägt weiters eine rote Feldbinde, die im Brustbereich den Kruzifixus zeigt; das auf einem kleinen schwarzen Hügel mit einem Totenschädel aufgestellte Kreuz weist oben den schwarz auf weißem Grund aufgemalten Kreuzestitulus auf (II).

H. 88 cm, B. 74 cm, Bu. 3 cm (I), 1 cm (II). – Minuskelantiqua (I), Kapitalis (II).


Textedition
			

I. Maximili:/an(us) A(rchidux) A(ustriae) Ord(inis) / Teut(onici) Mag(iste)r II. INRI

Anmerkungen

Erzherzog Maximilian von Österreich, Hochmeister des Deutschen Ordens (I).


Kommentar

Das Portrait wird Martin Mittnacht (gest. 1644) zugeschrieben, den Maximilian III. mehrfach förderte und der 1613 zum erzherzoglichen Kammermaler bestellt wurde1). Maximilian führte seit 1602 als Gubernator die Regierungsgeschäfte in Tirol; seit dem Tod Kaiser Rudolfs 1612 bis zu seinem eigenen Tod 1618 vergrößerte sich seine Selbständigkeit als Regent2). Nach längerer Krise im 16. Jahrhundert kam es Dank seiner Zuwendungen zu einer regen Bautätigkeit in Stams und zu einer neuerlichen Blüte des Stiftes. Die Aufbewahrung seines Portraits im Museum des Stiftes Stams erklärt sich nicht zuletzt durch die Hochachtung, die man hier dem großzügigen Förderer entgegenbrachte.

1) Ammann, Beziehungen 68; Ammann, Kat.-Nr. 22.33, 555; Schnellhammer, Kat.-Nr. 72 und V. O., Mittnacht 598.
2) Vgl. Riedmann, Geschichte 116f. und Ammann, Kat.-Nr. 22.33, 555.
Literatur

Ammann, Beziehungen 68. – Ammann, Kat.-Nr. 22.33, 555. – Hye, Kat.-Nr. IV. – Schnellhammer, Kat.-Nr. 72.



Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, Kat. Nr. 89,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/imst/tirol-1-obj89.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol  Politischer Bezirk Imst  Stams, Stiftssammlungen   •  Portrait  •  Beischrift  •  Kreuzestitulus  •  Öl auf Leinwand  •  Minuskelantiqua  •  Kapitalis  •  Maximilian III.  •  Mittnacht, Martin  •  Rudolf II.