Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Landeck
181 |
Landeck, Burgkapelle Hl. Stephan auf Burg Landeck |
1543 |
Belehrende Inschrift, Rötelstift, an der Nordwand unmittelbar links neben dem Westfenster unterhalb zweier Konsekrationskreuze. Inschrift etwa im ersten Drittel von links stark abgerieben.
Bu. 2,5 cm. – Frakturkursive (Halbkurrent).
Textedition
15 // 43a) / O [m]ensch las dier auf Erden nicht so lieb sein / [d]as [d]u ver[g]esest
got des herrn [….]/ gedenck[h – – –]te [...m]artter [w]olan / danckh tr[– – –]atter
be[...] aller / g[u]ethat d[…...] vertag[e]n dierb)
Anmerkungen
Kommentar
Trotz des teilweise schlechten Erhaltungszustandes der Inschrift lassen die hier edierten Fragmente doch erkennen, dass es sich bei der Inschrift um einen religiös-moralischen Appell an den Leser handelt, der mit dem Fundort in der Kapelle der Burg gut zusammenpasst. Die Inschrift entstand – nach ihrer Datierung zu urteilen – drei Jahre vor dem Aussterben der Schrofensteiner, die bis 1546 die Burg Landeck verwalteten1). Die routiniert stilisierte Schrift entspricht zeitgenössischen Kanzleiauszeichnungsschriften mittlerer Schrifthierarchie.
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol Politischer Bezirk Landeck Landeck, Burgkapelle Hl. Stephan auf Burg Landeck • Belehrende Inschrift • Rötelstift • Frakturkursive •
Schrofenstein •
Landeck, Burgkapelle
Abbildungen
Abb. 132: Belehrende Inschrift (1543) ©
ÖAW, Institut für Mittelalterforschung, Arbeitsgruppe Inschriften (Fotograf: Werner Köfler)
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