Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Landeck
188 |
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum |
1550 |
Bildfenster (Wappenscheibe) mit Namensinschrift und Jahreszahl (Inv.-Nr. GL 531), 1841 zusammen mit zwölf weiteren Scheiben (vgl. Kat.-Nrr. 172, 176, 178f., 185–187 und 189) aus dem Turmsaal von Schloss Sigmundsried ins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum verbracht, wohl ursprünglich und noch gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Chor der Pfarrkirche Hl. Leonhard in Ried im Oberinntal, hinter dem Altar an der Nordseite in einem Fenster1). Resch sah die Glasscheibe noch in der Pfarrkirche, konnte jedoch nicht mehr als die Datierung lesen, denn „das übrige ist nicht lesbar weil die Scheibe umgekehrt eingeßetzet“2). Der vollrunde Tondo zeigt in der Mitte den Wappenschild des Stifters vor rotem Hintergrund, gerahmt von der durch neun Bleistege unterbrochenen umlaufenden schwarzen Inschrift auf gelbem Grund, die im unteren Scheitelpunkt einsetzt.
D. 23,5 cm, Bu. ca. 1 cm. – Fraktur.
Textedition
Hanns Franntz .v(on) . // We//hingena) Ro(emisch) // Ku(niglicher) (et)c(etera)
M(ajestä)t Phlegerb) // Zu Laudegg vnd // F(ürstlicher) D(urchlaucht) Camerer // ·
Mc) // D.Ld)·
Anmerkungen
Kommentar
Die Burg Sigmundsried, auf die die Scheibe wohl im frühen 19. Jahrhundert gebracht wurde, gehörte 1550 den Söhnen Veits von Wehingen, Christoph und Hans Franz4), wobei Hans Franz in diesem Jahr den halben Anteil seines Bruders durch Kauf übernahm5). Hans Franz von Wehingen war in erster Ehe mit Maria Magdalena Schurf verheiratet6), von der sich eine eigene Wappenscheibe als Gegenstück der vorliegenden erhalten hat (Kat.-Nr. 189). Die beiden Scheiben waren offenbar eine Stiftung des Ehepaares für die unweit ihrer Herrschaft befindliche Pfarrkirche in Ried. Hans Franz heiratete in zweiter Ehe Maria von Neydeck und starb 1578 als letzter männlicher Spross der Familie Wehingen7).
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol Politischer Bezirk Landeck Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum • Bildfenster • Namensinschrift • Jahreszahl • Fraktur •
Halbsleben, Anna •
Neydeck, Maria •
Resch, Josef •
Schurf, Magdalena •
Wehingen, Christoph, Hans Franz, Veit •
Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum •
Laudeck •
Ried im Oberinntal •
Sigmundsried, Burg
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