Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Reutte
325 |
Biberwier, Kapelle Hl. Rochus |
1618 |
Glocke mit Gussvermerk in Form einer Glockenrede, im Turm, ursprünglich vielleicht in der Pfarrkirche Biberwier (s. Kommentar). Am Hals Umschrift zwischen zwei Schnurleisten. Am Wolm drei Zierringe.
Bu. 1 cm. – Kapitalis.
Textedition
+ HAINRICH REINHART ZV INSPRVGG GVS · MICH · IM · M · DC · XVIII
Kommentar
Bei dieser Glocke muss es sich um jenes Objekt handeln, das Weissenbäck/Pfundner (und diesen vermutlich folgend auch Ammann und Dehio) in der Pfarrkirche Biberwier verorten. Dort befand sich jedoch zum Bearbeitungszeitpunkt keine mit einer Inschrift versehene Glocke aus der Zeit vor 1650. Allerdings wurde die oben beschriebene Glocke im Zweiten Weltkrieg abgenommen1) und könnte erst bei der Wiederaufhängung an den heutigen Standort gelangt sein.
Heinrich Reinhart (gest. 1629) erlernte in Rom das Gusshandwerk und kam 1595 nach Innsbruck, wo er die Gießerei der Familie Löffler pachtete. 1614 erwarb er diese Gießerei schließlich2). Eine weitere Glocke für Biberwier aus Reinharts Gießerei befindet sich heute ebenfalls in der Rochus-Kapelle (vgl. Kat.-Nr. 328).
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol Politischer Bezirk Reutte Biberwier, Kapelle Hl. Rochus • Glocke • Gussvermerk • Glockenrede • Kapitalis •
Ammann, Gert •
Löffler •
Reinhard, Heinrich •
Weißenbäck, Andreas •
Biberwier, Rochuskapelle •
Innsbruck •
Rom
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Weissenbäck/Pfundner, Tönendes Erz 169 und 517. – Ammann, Oberland 100. – Dehio Tirol 196. – Wernisch, Glockenkunde 195.