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Jüllig Jüllig Franz (Jülig, Jüllich, Jülich), Familie
Franz Carl (Karl): * 1813-02-2828.2.1813 Ettlingen/Baden (D) [nicht Essling/NÖ [Wien XXII], wie im Sterbebuch vermerkt], † 1886-05-2727.5.1886 Wien. Komponist und Musikpädagoge. Der Sohn eines Oberlehrers aus Bühl/D wuchs in Rastatt/D sowie Freiburg im Breisgau/D auf und studierte ca. 1832–35 Jus an den Univ.en Freiburg und Heidelberg/D. Übersiedelte danach nach Wien, wo er Theorie bei S. Sechter studierte und einen freundschaftlichen Umgang mit R. Schumann pflegte. Widmete sich dem Komponieren von Salonmusik (v. a. bei Haslinger und Spina verlegt) sowie dem Unterrichten in adeligen Haushalten, bei denen er auch die Sommermonate verbrachte. Nach seiner Heirat am 17.7.1853 begann er im Herbst desselben Jahres als Lehrer für Klavier, Musiktheorie und Zither an der (von den Tanten mütterlicherseits seiner Frau gegründeten) Fröhlich’schen Lehr- und Erziehungsanstalt für Töchter (Wien I, Franziskanerplatz 119) zu unterrichten, wo er bis mindestens 1862/63 verblieb; auch danach dürfte er noch (bis mindestens 1873) als privater Klavierlehrer tätig gewesen sein. Darüber hinaus zählte J. zu den Subskribenten der ersten Gesamtausgaben von J. S. Bach sowie G. F. Händel und wurde von G. Nottebohm hochgeschätzt.
Werke
Klavierwerke (u. a. Liebesfrühling 1841, 4 Mazurkas 1843, Lyrische Tonblumen 1843, Ungarische National-Melodien 1843 [Marianne v. Brunswik-Majthény gewidmet], Zriny-Marsch zu 4 Händen 1844, Minnelieder 1844 [eines davon f. das Album Huldigung der Tonsetzer Wiens an Elisabeth K.in von Österreich 1854], 3 Romanzen 1846 [Ernst Esterhazy gewidmet], Papillos 1847, Russische Zigeunerlieder 1851); Werke f. Zither (6 Romanzen o. J., 12 Tyroler und Kärtner Lieder o. J.); Bearbeitungen anderer Werke f. Kl. oder Zither (u. a. von Franz Abt [1819–85], Franz Ponnier und Fr. Schubert); Lehrwerk Zither-Schule mit Berücksichtigung aller Stimmungen und einer Auswahl von Übungsstücken in stufenweiser Folge 1855.
Literatur
J. S. Bach’s Werke, hg. v. der Bach-Ges., Bd. 1, 1851; Fr. Chrysander, G. Fr. Händel’s Werke. Ausgabe der Dt. Händelgesellschaft, Bd. 1, 1858; Allgemeine Theaterztg. 16.4.1844, 380; Allgemeine musikalische Ztg. 24.2.1864, Sp. 134; Neue Illustrierte Ztg. 6.6.1886, 15; Cur- u. Fremden-Liste des Curortes Baden bei Wien 5.6.1877, 1; Wr. allgemeine Musik-Ztg. 21.10.1847, 508; Monatshefte f. Musikgesch. 1887, H. 8, 119; Signale f. d. musikalische Welt 1855, H. 30, 249, 1886, H. 46, 728; Fremden-Bl. 14.10.1853, 12; Taufbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1852–55, fol. 267; Trauungsbuch der Pfarre St. Stephan 1843–53, 1853, fol. 213; Sterbebuch der Pfarre St. Stephan 1883–98, fol. 69; eigene Recherchen (Matriken der Univ. Heidelberg; Lehmann-Adressbücher; Wr. Handels- u. Gewerbs-Schematismus).


Seine Frau

Camilla (geb. Possaner [Possanner, Posanner] Edle von Ehrenthal): * 24.2.1826 Minkendorf [Münkendorf]/Krain (Mekinje/SLO), † 28.7.1900 Wien. Pädagogin. Sie war die Tochter des Bezirksrichters Franz Xaver P. (1792–1845) und der Susana Fröhlich (1802–66) sowie die Tante der ersten weiblichen Promovendin an der Univ. Wien, Gabriele Possaner (1860–1940; Medizinerin). Absolvierte ihre pädagogische Ausbildung 1842 in Laibach und unterrichtete ab dem Gründungsjahr 1849 am Fröhlich’schen Institut Handarbeit und Musik (später Spezialisierung auf Klavier und Zither). Dasselbe führte sie, nach dem Ableben ihrer Tante Marie Fröhlich (1819–75), gemeinsam mit ihrer Tante Betty Fröhlich (eig. Barbara; 1806–88) sowie ihren Schwestern Amalia P. (1819–1907; Lehrerin für Sprache, Rezitation und Klavier) und Auguste P. (1827–89; Deutsch- und Französischlehrerin) noch bis längstens 1888 (Auflösung des Instituts 1889), wobei sie auch die Leitung sämtlicher musikalischer Veranstaltungen übernahm. Nach dem Tod ihres Mannes zo sie zu ihren Schwestern gezogen und gab weiterhin Musikunterricht an deren Privatadresse (Wien I, Weihburggasse 18).

Mit ihrem Mann hatte sie einen Sohn, Max (eig. Franz Maximilian Robert; 25.5.1854 Wien, † 26.5.1932 Wien), der Oberingenieur der k. k. Staatsbahnen und Prof. für Elektrotechnik an der Technischen Hsch. in Wien wurde. Am 3.5.1885 heiratete er Martha Maria Rosina Johanna Ernstine Scheimpflug (* 18.5.1860 Wien, † 22.8.1960 Wien), die die Enkelin von Ernst Rinna von Sarenbach (1793–1837; Arzt von Fr. Schubert) war. 1884–96 gehörte sie als Altistin dem Singverein der GdM an und begleitete zumindest sporadisch 1909–12 ihren Sohn Hans (Vl.) bei Konzertauftritten am Klavier.


Werke
Chanson sans Paroles f. Kl. 1880.
Literatur
ÖBL 3 (1965); J. Kaiser, Lehrer-Schema 1852, 17f; A. v. Böhm, Gesch. des Singvereines der GdM 1908; W. Schütz in Österr. Zs. f. Geschichtswissenschaften 28/2 (2017); Wr. Ztg. 28.9.1854, 8; Vereinigte Laibacher Ztg. 18.3.1856, 8; Fremden-Bl. 11.3.1857, 15; NFP 21.10.1888, 13; Taufbuch der Lokalie Mekinje 1800–28, pag. 184f; Trauungsbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1843–53, 1853, fol. 213; Sterbebuch der Pfarre St. Stephan 1899–1915, 1900, fol. 43; Taufbuch der Pfarre St. Rochus (Wien III) 1856, fol. 166; Taufbuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1887, fol. 354; Taufbuch der Pfarre St. Stephan 1860–65, fol. 29; Taufbuch der Pfarre St. Stephan 1852–55, fol. 267; Trauungsbuch der Votivkirche (Wien IX) 1883–85, 1885, fol. 15; www.myheritage.at/martha_scheimpflug (5/2023); www.friedhoefewien.at (5/2023); eigene Recherchen (www.hofmeister.rhul.ac.uk; www.anno.onb.ac.at; WStLA [Meldearchiv/Prominentenslg.]).


Franz’ Enkelkinder

Martha Ernestine Camilla Margaretha (Margarethe, Margareta, Grete, Grethe, verh. Broda): * 11.9.1887 Währing/NÖ (Wien XVIII), † 11.5.1962 Åtvidaberg/S. Bildende Künstlerin und Lyrikerin. Studierte Bildende Kunst in Wien und Paris. Am 26.12.1907 heiratete sie in Wien den Soziologen Rudolf (Rudolph) Johann Broda (* 31.8.1880 Baden/NÖ, † 10.5.1932 Dayton/USA), mit dem sie vermutlich eine Zeit lang in der Schweiz (Zürich und Bern) lebte. Nach ihrer Scheidung (vor 1923?) wanderte sie nach Schweden aus. In ihrer Malerei beschäftigte sie sich mit impressionistischen Porträts, Landschaftsgemälden und dem Blumenstillleben.


Schriften
Gedichte (u. a. Mutter 1917, Gedichtbände Gedichte 1908, Werdestimmungen 1916); Aufsatz Deutschland im Kampf gegen die Tuberkulose als Volkskrankheit in Dokumente des Fortschritts 1914, H. 1, 25–29.
Literatur
Svenska Konstnärer. Biografisk Handbok [Schwedische Künstler. Biographisches Hb.] 1980; Wr. Sonn- u. Montags-Ztg. 18.11.1907, 6; NFP 24.11.1907, 14; Dt. Volksbl. 25.6.1901, 8; Taufbuch der Pfarre Währing 1887, fol. 354; Trauungsbuch der Pfarre St. Leopold (Wien II) 1907, fol. 234; Taufbuch der Pfarre Baden-St. Stephan 1879–1882, fol. 228; Certificate of Death, Ohio 1908–11, File No. 32348 (www.familysearch.org/imageviewer; 5/2023); sik-isea.anton.ch (5/2023); www.ancestry.ca (5/2023); www.biographien.ac.at/Broda_Rudolf (5/2023); eigene Recherchen (WStLA [Meldearchiv/Prominentenslg.]).


Karl Hans (eig. Carl Franz Josef Alfred Johann): * 17.12.1888 Währing/NÖ (Wien XVIII), † 26.4.1975 Wien. Violinist, Schriftsteller, Musikpädagoge und Komponist. 1907/08 Hörer philosophischer, sozial- und musikwissenschaftlicher Vorlesungen (bei G. Adler und R. Wallaschek) an der Univ. Wien. Betrieb Violinstudien bei O. Ševčík in Wien sowie Paris und absolvierte die Staats- und Lehramtsprüfung für Musik. 1909 konzertierte H. J. (Vl.) mit seiner Mutter (Kl.) bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Kufstein, wo auch seine Schwester M. Br.-J. eigene Gedichte und ihre Schwippschwägerin, die Schauspielerin Viola Broda-Pabst (1883–1971; Schwester von G. W. Pabst), Deklamationen vortrugen. 1910–12 trat H. J. solistisch in Wien, Znaim, Mährisch-Schönberg (Šumperk/CZ), Leitmeritz, Korneuburg/NÖ, Krumau (Český Krumlov/CZ), Petschau (Bečov/CZ) und Preßnitz (Přísečnice/CZ) auf; in letzterer Stadt erneut durch seine Mutter begleitet. Ab 1915 kamen erste eigene Werke zur Aufführung, z. B. Prologe in der Wiener Volksoper. 1916 trat er als Violinist in Hallstatt/OÖ u. a. mit H. Duhan und W. Kienzl auf; mit Letzterem war er ein Jahr später ebenfalls in Bad Aussee/St. (Ausseerland) zu hören. Ab 1918 konzertierte er mit sog. „Spielmannsliedern zur Geige" (Dichtungen mit rezitativischen und gesanglichen Parts inklusive Geigenbegleitung); mehrfache Auftritte in Wien z. B. in der Urania oder im Rahmen diverser Arbeitervereine (Arbeiter-Musikbewegung). Ab ca. 1923 erteilten er und seine Frau, mit der er seit dem 26.2.1922 verehelicht war (Ziviltrauung), privaten Unterricht in Violine und Kammermusik – spätestens ab 1927 auch in Theorie und Musikgeschichte – an zwei Standorten (Wien III, Ungargasse 20 und Wien II, Schreigasse 6). Eine offizielle Genehmigung zur Errichtung und Führung einer Privatlehranstalt für Violine am letzteren Standort erhielt H. J. jedoch erst 1929. Im selben Jahr leitete er die Musikkurse des Hetzendorf-Altmannsdorfer Jugendorchesters und organisierte als Generalsekretär die Austro-Amerikanischen Sommerkurse für Musik und bildende Kunst in Mondsee, bei denen das Ehepaar J. zusammen mit O. Ševčík den Violin-, Kammermusik- und musikpädagogischen Unterricht versahen (s. Abb.). Im Sommer darauf (1930) schien H. J. – im Gegensatz zu den beiden anderen – nicht mehr zu den Lehrkräften in Mondsee gezählt zu haben. Zwischen 1930/34 hielt H. J. Vorträge über Violintechnik, den Weg zum musikalischen Kunstwerk und O. Ševčík u. a. im Rahmen der Österreichischen Musiklehrerschaft, aus der er 1934 als Mitarbeiter ausschied. Während des Zweiten Weltkriegs und danach (bis ca. 1968) schrieb er v. a. Dichtungen und Hörspiele mit überwiegend musikgeschichtlichem Inhalt für den Rundfunk.


Ehrungen
Förderungspreis der Schillerstiftung 1920; Preis des Kunstfonds der Zentralsparkasse 1959; Theodor Körner-Preis 1960.
Werke
Gedichte (u. a. Sechzehn grüne Jahre 1923); Lyrik (Bumurung 1918); Epen (Gangolf 1951); Dramen (u. a. Der Stahlkönig UA 1920); Romane (Die Gefoppten 1949, Mozarts Tintenfaß 1952, Gangolf. Ein Leben in Reimen 1952); Erzählung (Die wunderbare Reise eines deutschen Tintenfasses 1943); Prologe (Das Lied vom Sieg 1916); Filmnovelle Hugo Wolf 1964; Puppenspiel (Der Tod und die Tödin von Wackelstein 1915); Märchenspiel (Die Prinzessin auf der Erbse 1915); Groteske (Achill kann alles 1916); Tondichtungen (u. a. Josef Reiter 1918); Schauspiele/Volksstücke (Der Christusfilm UA 1925, Der Herrgottspieler von Hinterpichl UA 1925, Lienhard und Gertrud nach dem Roman von Johann Heinrich Pestalozzis [1746–1827] 1927); Spielmannslieder zur Geige (u. a. Der Fiedler am Fenster 1918, Legende 1918); Nachdichtungen und Bearbeitungen von mittelalterlichen Troubadourgesängen; Hörspiele – Teilnachlass (ausgewählte Schriftdokumente) im Literaturmuseum in Altaussee/St.
Literatur
Czeike 3 (1994); Kosch 2 (1960); F. Planer, Das Jb. der Wr. Gesellschaft 1929; H. Giebisch et al. (Hg.), Kleines österr. Literaturlex. 1948; Verordnungsbl. des Stadtschulrates f. Wien 15.5.1929, 97; Tiroler Grenzbote 21.8.1909, 2; Der Tag 22.1.1934, 2; Neues Wr. Tagbl. 21.8.1909, 28, 14.1.1915, 10, 6.3.1918, Abendbl., 33, 21.4.1929, 15, 24.4.1929, 7, 22.5.1929, 10, 22.1.1937, 34; NFP 6.3.1910, 13, 31.5.1918, 9, 13.7.1924, 16, 23.9.1924, 8, 21.9.1927, 8; Znaimer Tagbl. 27.9.1911, 4, 4.10.1911, 4; Znaimer Wochenbl. 11.10.1911, 20.4.1912, 7; Leitmeritzer Ztg. 11.11.1911, 5, 16.3.1912, 26; [Linzer] Tages-Post 17.12.1911, 43; Prager Tagbl. 16.3.1912, 5; Dt. Südmährenbl. 19.4.1912, 5; Salzkammergut-Ztg. 6.8.1916, 3; Steir. Alpenpost 21.7.1917, 5; Fremden-Bl. 2.3.1918, 8; Radio Wien 14.2.1927, 10, 52; Arbeiter-Ztg. 24.4.1918, 6, 4.2.1920, 7; Grazer Mittags-Ztg. 23.10.1920, 2; Allgemeine Sport-Ztg. 22.12.1923, 588; Die Stunde 11.6.1925, 7, 23.4.1929, 3; Die Bühne 1929, H. 238, 50f; Taufbuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1888, fol. 444; www.demos.ac.at (4/2023); www.genteam.at (5/2023); www.geschichtewiki.wien.gv.at (5/2023); www.museum-mondsee.at (5/2023); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at; WStLA [Meldearchiv/Prominentenslg.]).


Erna (eig. Ernestine Anna Caroline Marianne, verh. Broda): * 9.2.1893 Wien, † 3.8.1962 Wien. Pädagogin und Friedensaktivistin. Engagierte sich während des Ersten Weltkriegs beim Österreichischen Roten Kreuz und studierte danach Wirtschafts-, Politik-, Rechts- und Sozialwissenschaften an den Univ.en Wien und Tübingen/D sowie am Radcliffe College in Cambridge/USA. Im Wintersemester 1918/19 Hörerin von G. Adler (Stilperioden) und M. Dietz (Oper) an der Univ. Wien. Sie dürfte auch Klavierunterricht genommen haben, zumindest begleitete sie auf diesem Instrument ihren Bruder H. bei einem Jugendfest des Verbandes der jugendlichen Arbeiter Österreichs (1918). Trotz ihres langanhaltenden Rufs als talentierte Pianistin lässt sich ihre Mitwirkung bei weiteren Konzerten bislang (Stand 2023) jedoch nicht belegen. 1921 regte sie ihren Schwager R. Broda zur Gründung eines Internationalen Verbandes für Selbstabrüstung mit Sitz in Wien an, bei dem sie mit der Leitung des Sekretariats betraut wurde. 1923 ging sie für ein Doktoratsstudium der Philosophie an die Harvard University/USA, wo sie am 27.10.1926 R. Broda (ebenfalls seit 1923 in den USA lebend) in Boston heiratete. 1927–42 unterrichtete sie Deutsch und Musik – ihr Mann Soziologie – am Antioch College in Yellow Springs/USA und leitete das hochschulinterne Orchester. Nach dem Tod ihres Mannes unterbrach sie ihre Lehrtätigkeit für zwei Jahre und forschte zu soziopolitischen und ökonomischen Entwicklungen in Europa sowie als Pazifistin zu den nationalsozialistischen Tendenzen in Österreich. Die Forschungserkenntnisse präsentierte sie in Vorträgen ab 1935 in den USA, z. B. im Rahmen der Women’s International League for Peace and Freedom. Viele ihrer Forschungsarbeiten wurden vom Völkerbund in Genf/CH beauftragt. Rückkehr nach Wien vermutlich nach dem Zweiten Weltkrieg.


Schriften
Offener Brief an Prof. Dr. A. Einstein 1931.
Literatur
La Sentinelle 4.1.1923, 5; The Boston Globe 29.9.1926, 32; Dayton Daily News 2.9.1927, 40, 28.6.1930, 3, 9.8.1934, 24, 3.1.1935, 12, 4.1.1935, 5, 26.3.1935, 21, 10.10.1936, 28, 12.6.1940, 2, 20.10.1940, 30, 20.12.1942, 39; Springfield News-Sun 18.9.1932, 18; Gazette News-Current 11.10.1934, 6; The Dayton Herald 3.1.1935, 13; Neues Wr. Tagbl. 3.1.1923, 4; Taufbuch der Pfarre Währing 1893, fol. 75; Certificate of Death, Ohio 1908–11, File No. 32348; Marriage License. Certificate of Intention of Marriage, City of Boston, Int. No. 6624 (www.familysearch.org/imageviewer; 5/2023); www.familysearch.org/tree/person (5/2023); www.demos.ac.at (5/2023); search.ancestry.de (5/2023); www.friedhoefewien.at (5/2023).


Werner Max Josef: * 28.12.1900 Wien, † 10.9.1967 Åtvidaberg/S. Oberingenieur und Komponist. Studierte 1916–19 an der Wiener MAkad. (Kontrapunkt bei J. Marx, Kapellmeisterschule bei F. Schalk), belegte im Sommersemester 1919 musikwissenschaftliche Vorlesungen (bei G. Adler: Musikalische Frühromantik, W. Fischer: Allgemeine Musikgeschichte) an der Univ. Wien und studierte Ingenieurwesen an der Technischen Hsch. in Wien (Dipl.-Ing. 1926). W. J. war anschließend in mehreren Fabriken für den Bau von Eisenbahnweichen angestellt (1926–28 bei der Joseph Vögele AG in Mannheim/D, ab 1929 bei Åtvidabergs Spårväxlar och Signalfabriks AB zunächst in Stockholm und seit 1931 bei derselben Firma in Åtvidaberg), wo er zuletzt Oberingenieur und Fabrikleiter war. Wirkte nebenbei als Komponist. Erste eigene Werke präsentierte W. J. 1920 (u. a. neben R. Kattnig und F. Wührer) bei J. Marx' Schülerabend im Wiener Konzerthaus sowie bei diversen Kompositionsabenden junger Wiener Tonkünstler ebendort wie auch in Graz (bis 1922). Bei diesen wie auch bei einem Konzert am Mannheimer Konservatorium (1928) trug er einige seiner Werke eigenhändig am Klavier vor. Ansonsten setzten sich insbesondere H. Sittner und W. J.s Schwägerin M. K.-J. mit mehreren (Erst-)Aufführungen seiner Werke für deren Verbreitung in Wien ein. Seine Kompositionen kamen zu Lebzeiten (soweit bekannt) in Wien, Graz, Karlsruhe/D, Duisburg/D und Mannheim zur Aufführung. Korrespondenzen in der ÖNB (Archive und Bibliotheken) belegen außerdem einen langanhaltenden Briefkontakt zu J. Marx. Seit dem 23.8.1922 war er mit Signe Margareta Gerdhem (* 3.9.1899 Stockholm, † 5.9.1964 Åtvidaberg) verheiratet.


Werke
Klavierwerke (u. a. Burletta 1920, Humoreske o. J., Thema, Variationen u. Fuge zu 4 Händen 1935, Konzert e-Moll 1942, Capriccio 1947); Kammermusik (u. a. Japanische Impressionen f. Streichquartett o. J., Tassomusik f. Streichquartett, Hf. u. Klar. 1932, Sonate f. Vl. u. Kl. o. J.); 1 Singspiel; Orchestergesänge; Bearbeitungen schwedischer Volkslieder.
Literatur
P. Harnesk, Vem är vem? Götaland [Wer ist wer? Götaland] 1948, 21965; Neues Wr. Journal 11.4.1920, 14, 26.2.1922, 10, 26.5.1932, 20; Ostdt. Rundschau 21.5.1920, 10; Grazer Tagbl. 7.2.1922, 8; NFP 25.3.1922, 14; Neues Wr. Tagbl. 17.2.1924, 15, 3.3.1924, 2; Neue Zs. f. Musik 1928, H. 3, 172; Völkischer Beobachter 25.3.1944, 4; Wr. Kurier 28.5.1947, 3; Wr. Ztg. 1.5.1948, 3; OÖ Nachrichten 24.7.1948, 2; Taufbuch der Pfarre Währing (Wien XVIII) 1900, fol. 374.; Heiratsregister der Engelbrechtskirche/S 1922, RZ 131 (www.ancestry.ca/imageviewer; 5/2023); www.familysearch.org (5/2023); www.familysearch.org/tree/person (5/2023); www.myheritage.at (5/2023); www.demos.ac.at (5/2023); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).


Hans‘ Frau

Margarethe (eig. Helene Karoline Margarethe [Margarete, Grete], geb. Kolbe): * 21.5.1890 Wien, † 14.8.1974 Wien. Violinistin und Pädagogin. Studierte 1905–10 Violine an der Wiener MAkad. (bei J. Grün und 1909/10 in der Meisterschule von O. Ševčík; Theorieunterricht bei H. Grädener). Auftritte in Wien spätestens ab 1907. 1909 konzertierte sie als Violinistin mehrere Male im Ehrbar-Saal, ausnahmsweise einmal auch als Sängerin. 1910/11 wirkte sie u. a. bei Veranstaltungen in Leipzig/D, im Wiener Musikverein sowie (neben L. Claus-Neuroth) im Rahmen der Gesellschaft für musikalische Volksbildung in Wien. 1912 gründete sie zusammen mit E. Alberdingk (2. Vl.), M. Kupka (Va.) und E. Bokmayer, später verheiratete Grümmer (Vc.) das Streichquartett Kolbe (später gelegentlich Kolbe-J.-Quartett genannt), das unter wechselnder Besetzung bis ca. 1957 bestand und hohes Ansehen genoss. 1913–15 folgten mehrere (solistische) Auftritte in Mödling sowie 1913/14 mit der Sängerin Margarethe Bum in Graz und Wien (im Konzerthaus). Ab 1915 vereinzelte Mitwirkung bei Vortragsabenden des Ehepaars Gound, u. a. in Linz. 1916 musizierte sie (erneut mit L. Claus-Neuroth) im Rahmen des Wiener MGVs und begleitete 1925 u. a. mit E. Meller eine Tanzmatinee im Theater in der Josefstadt. Zwischen ca. 1925/41 wirkte sie des Öfteren bei (Hörfunk-)Konzerten W. Kienzls mit, der sie auch regelmäßig am Klavier begleitete. Selten trat sie auch als Bratschistin auf, z. B. 1931 beim Gesangsabend von Marie-Louise Hauser im Konzerthaus. Mehrere gemeinsame Auftritte hatte sie auch mit der Pianistin Berta Jahn-Beer (1883–1929), u. a. 1933 zusammen mit G. Hinterhofer bei einem Novitätenabend G. Donaths. Im selben Jahr gastierte sie außerdem bei einem Kammermusikabend des Lütticher Streichquartetts und spielte 1939/41 u. a. bei Gedenkfeiern für O. Klob und W. Kienzl. Vereinzelt trat M. K.-J. auch mit Mitgliedern ihres Kolbe-Quartetts im Duo oder in anderen kammermusikalischen Formationen auf, darunter auch mit Leontine Gärtner (um 1874– nach 1937) und Fr. Krause-Litschauer.


Werke
Ergänzungsübungen f. d. Geigen-Gruppenunterricht, 5 H.e, 1940.
Literatur
Müller-Asow 1929; P. Key (Hg.), Pierre Key's musical who's who 1931; Illustriertes Wr. Extrabl. 24.5.1908, 25, 5.4.1913, 9; Neues Wr. Tagbl. 3.1.1909, 41, 26.11.1911, 76, 26.11.1933, 15; Musikalisches Wochenbl. 27.1.1910, 8; Floridsdorfer Ztg. 10.12.1910, 3f; NFP 30.5.1911,11, 4.11.1914, 13, 23.9.1924, 8; Der Morgen 14.10.1912, 14, 5.1.1914, 14; Grazer Volksbl. 30.11.1913, 21; [Linzer] Tages-Post 21.1.1915, 5, 24.7.1930, 5; Radio Wien 18.1.1925, 4; Der Tag 8.12.1925, 11, 22.11.1931, 22; Salzburger Volksbl. 29.8.1929, 5; Ostdt. Rundschau 12.7.1930, 6, 5.3.1933, 12; Ostbahn-Bote 6.11.1932, 13; Die Stunde 1.12.1931, 6; Linzer Volksbl. 10.10.1946, 4; Neues Wr. Journal 27.11.1932, 30; Die Bühne 1925, H. 10, 53; www.familysearch.org/tree/person (5/2023); www.genteam.at (5/2023); www.friedhoefewien.at (5/2023); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
18.9.2023
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Jüllig (Jülig, Jüllich, Jülich), Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.9.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d344
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MEDIEN
Werner Jüllig (Signale für die musikalische Welt 1929, H. 26, 799) © ANNO/ÖNB
Austro-Amerikanischen Sommerkurse in Mondsee: Margarethe Kolbe-Jüllig, Ottokar Ševčík, Wilhelm Kienzl und Hans Jüllig (Das interessante Blatt 15.8.1929, 15) © ANNO/ÖNB
Trauerkarte für Max Jüllig © Bildarchiv Austria, ÖNB

DOI
10.1553/0x0001d344
GND
Jüllig Franz: 1200633776
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Jüllig Margaretha: 116554371
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Jüllig Hans: 130204986
OBV
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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

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