Czerweny von Arland (Czerweny-Arland) Viktor Franz Florian Edler, Industrieller und Erfinder. Geb. Deutsch-Landsberg (Deutschlandsberg, Steiermark), 14. 3. 1877; gest. Graz (Steiermark), 27. 9. 1956; röm.-kath. Enkel von →Florian Pojatzi, Sohn von →Franz Czerweny Edler von Arland und dessen Frau Marianne Czerweny Edle von Arland, geb. Pojatzi (geb. 1851; gest. Graz, 8. 4. 1933), Bruder von →Robert Czerweny Edler von Arland, Vater des Industriellen Viktor Czerweny Edler von Arland (1905–1957), der eine neue Art von Kartonschachtelmaschine erfand, Großvater der Industriellen Ingrid Czerweny-Arland (geb. 17. 1. 1932; gest. 22. 10. 2016); verheiratet mit Theresia Czerweny Edle von Arland, geb. Aubauer. – C. maturierte 1895 an der Landesoberrealschule in Graz. Nach seiner einjährigen Militärzeit beim 3. Korps-Artillerieregiment in Graz begann er 1896 ein Studium zum Bautechniker. Die 1. Staatsprüfung legte er 1898 ab, sein Studium beendete er 1901 im Baufach Architektur (die Ablegung der 2. Staatsprüfung ist nicht nachweisbar). 1901 trat C. zunächst als Prokurist in den Familienbetrieb ein. 1903 war er maßgeblich an der neu gegründeten SOLO-Zündwaren- und Wichsefabriken AG beteiligt. Er führte technische Modernisierungen in der Firma durch und erweiterte bereits Bestehendes. Der automatische Maschinenbetrieb wurde eingeführt und ein betriebseigenes Sägewerk aufgebaut. Er entwickelte zusammen mit seinem Bruder Robert und seinem Vater ab 1898 eine sogenannte Zündholzautomatmaschine, die ab 1908 von der Firma Voith in St. Pölten produziert wurde. In den folgenden Jahren wurde diese kontinuierlich weiterentwickelt, bis die Maschine, für die C. das Weltpatent besaß, 1916 ca. eine Million Stück pro Stunde produzierte. Ab 1909 Direktor der Stainzer Fabrik, übernahm C. 1910 die Oberaufsicht über das Werk in Graz und 1911 über die Firma in Görz. 1912 wurde er zum Generaldirektor der SOLO-Zündwaren- und Wichsefabrik berufen; diese Funktion hatte er bis 1938 inne. C. war außerdem Geschäftsführer der Deutschen Vereins-Druckerei und Verlags-Gesellschaft mbH, der Norika Holzverwertungs-Gesellschaft, der Quarzsand- und Kaolinwerke und der Oststeirischen Industrie- und Handelsgesellschaft mbH sowie im Verwaltungsrat der Eisen-Handels- und Industrie-Gesellschaft Greinitz (zeitweise deren Präsident), der Alpenländischen Torfindustrie AG sowie der Köflacher-Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft. 1939 erwarb C. die Aktienmehrheit der in Graz-Andritz ansässigen Papier- und Zellulosefabrik Karl Kranz, die nach dem 2. Weltkrieg in Arland Papier- und Zellstofffabriken AG umbenannt wurde, und übernahm dort die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden. Zur Fabrik in Graz-Andritz gehörte auch die Zellulose-Fabrik Rechberg bei Eisenkappel in Kärnten. Kommerzialrat C. engagierte sich politisch im Deutschlandsberger Gemeinderat und Bezirksausschuss. Ab 1911 war er Mitglied des Sparkassen-Ausschusses und ab 1917 im Kuratorium der Landesfürsorgestelle für heimkehrende Krieger des Landes Steiermark und der Bezirkskommission für Tuberkulosebekämpfung. Ab 1920 fungierte er als Obmann der Arbeitsunfallversicherung für Steiermark und Kärnten.