Macháček Simeon Karel, Schriftsteller. * Prag, 10. 12. 1799; † Prag, 2. 10. 1846. Stud. Phil an der Univ. Prag; wegen eines Artikels über die literar. Tätigkeit in Böhmen, den er ohne Zensurbewilligung in der Berliner Z. „Der Gesellschafter“ 1822 drucken ließ, polit. verdächtig, wurde er erst 1828 Gymnasialprof. in Jitschin. Seine Kritiken (vor allem Theaterkritiken), Gedichte und Übers. erschienen in den Z. „Čechoslav“, „Časopis Českého musea“ (Z. des Tschech. Mus.), „Kytka“ (Der Strauß), „Vesna“ (Der Lenz), „Jindy a nyní“ (Einst und jetzt) u. a. Musikal. Begabung sowie theoret. Kenntnisse machten M., der aus dem Dt. (Goethe, Schiller, Raupach), Latein. (Cicero, Caesar, Horaz) und Griech. (Pindar), aber auch aus dem Tschech. und Latein. ins Dt. übers., zu einem vorzüglichen Übers. von Opernlibretti (Rossinis Barbier von Sevilla und Othello, Mozarts Don Juan). Von seinen eigenen Werken war der größte Bühnenerfolg das Lustspiel „Ženichové“ (Die Bräute), eine Parodie auf Ritterstücke. Seine Anthol. waren für Tschechen (Krasořečník) und Dt. (Böhm. Chrestomatie) von Bedeutung.