Mayer von Gunthof Albert, Industrieller. * Alt-Hart (Staré Hobzí, Mähren), 29. 5. 1827; † Wien, 15. 1. 1906. Sein Vater, Veit M. (1786–1865), hatte nach Stud. am Wr. Polytechnikum (1812–14) 1815 eine Kattundruckerei auf der Wieden, Wien IV., eröffnet, welche 1822 in die Leopoldstadt, Wien II., verlegt wurde. Günstiger Geschäftsgang ermöglichte im gleichen Jahr ihm und seinem Bruder Salomon M. die Erwerbung der Baumwollspinnerei und -druckerei des Gf. Stadion zu Alt-Hart in Mähren, 1827 der Druckfabrik des Gf. Fries in Kettenhof b. Wien, welche Salomon M. nach Auflösung des Geschäftsvertrages ab 1834 allein weiterführte. Veit M. dagegen übernahm die k. k. priv. Cotton-Druckerei des Gf. Sternthal in Guntramsdorf (gegründet 1766), ließ sie jedoch 1849 auf und gestaltete die ehemalige Papierfabrik des Ortes zu einem neuen Textilbetrieb um. 1852 traten seine Söhne Albert und Franz M. in das Unternehmen ein, das nun die Bezeichnung „V. Mayer & Söhne“ erhielt. 1854 beschäftigte der Betrieb ca. 120 Arbeiter; es wurden jährlich 20.000 Stück Mousselins de laine und 1.200 Stück Kattun bedruckt. In den folgenden Jahren konnten durch die Aufstellung neuer Rouleauxdruckmaschinen, die Errichtung eines Graveur-Ateliers und einer Weißbleiche beträchtliche Produktionssteigerungen erzielt werden. 1890 wurde zur tw. Bedarfsdeckung der Druckerei eine mechan. Baumwollweberei mit 304 Stühlen in Mähr.-Trübau erworben. 1898 zählte das Unternehmen, dessen Exporte in den Orient und bis nach Südamerika gingen, rund 300 Beschäftigte. Wegen seiner Verdienste um die Wirtschaft wurde M. 1890 nob.