Metnitz Gustav von, Kommunalpolitiker. * Grafenstein (Kärnten), 24. 6. 1862; † Klagenfurt, 23. 12. 1915. Entstammte einem der ältesten Kärntner Adelsgeschlechter; stud. an der Univ. Wien Jus, 1884 Dr. jur., 1885–87 Konzeptspraktikant bei der Finanzprokuratur Klagenfurt, 1888 Rechtsanwaltsanwärter, 1891 Advokatenprüfung, ab 1894 eigene Rechtsanwaltskanzlei. 1914 an der Bildung des Kärntner Freiwilligen Schützen-Korps beteiligt, wurde er als Mjr. Baon.Kmdt. im 3. Rgt. M. war Anhänger der Dt. Volkspartei seit ihrer Gründung und gehörte 1895–1915 dem Gemeinderat von Klagenfurt an, 1898–1905 als Bürgermeisterstellvertreter, ab 1909 als Bürgermeister; ab 1895 Landtagsabg., ab 1897 Landeshptm. Stellvertreter. M. hatte leitende Funktionen in dem zur Sicherung der „Allgemeinen Bürger- und Bauernzeitung“ gegründeten Preßver. (ab 1908 Eigentümer der „Freien Stimmen“ und der „Deutschen Kärntner Landeszeitung“) und in dem 1909 gegründeten Ausschuß für die Betreibung des Ostbahnprojektes (das allerdings – modifiziert – erst 1964 verwirklicht wurde) inne und trug auch wesentlich zur Förderung des Sparkassenwesens in Kärnten bei. Als Bürgermeister von Klagenfurt erwarb sich M. bleibende Verdienste durch seine – z. Tl. gegen Widerstände – durchgeführten, einem modernen Stadtwesen entsprechenden Maßnahmen, wie die Errichtung bzw. Verstadtlichung von Betrieben und Institutionen (Elektrizitätswerk, elektr. Straßenbahn, Wohn-, Amts- und Schulbauten, Stadttheater u. a.) und Grundankäufe am Ostufer des Wörthersees, die auf eine Großgemeinde Klagenfurt abzielten.