Michejda Franciszek, Politiker und Seelsorger. * Albersdorf (Olbrachcice, österr. Schlesien), 3. 10. 1848; † Nawsi b. Jablunkau (Nawsie, österr. Schlesien), 12. 2. 1921. Vater des Juristen und Politikers Władysław M. (s. d.), Bruder des Folgenden; stud. in Jena und Wien evang. Theol. AB. Ab 1874 Pastor in Nawsi. Er gründete die Z. „Rolnik Śląski“ (Der schles. Landwirt), die er mehr als 23 Jahre red., und viele andere Z., wie „Kalendarz Górniczy“ (Bergbau-Kalender), „Ewangelik“ (Protestant), „Przyjaciel Ludu“ (Volksfreund), 1910 „Poseł Ewangelicki“ (Protestant.Bote), „Przegląd Polityczny“ (Polit. Rundschau), und war auch Gründer und erster Präs. des evang. Ver. für Volksbildung. 1906 organisierte er die Polskie Towarzystwo Wydawnicze (Poln. Verlagsges.), deren Organ „Dziennik Cieszyński“ (Teschener Tagbl.) war. M. war Mitarbeiter der Volksbibl. und des Schulver., dessen Verwaltung er ab 1886 angehörte, ab 1880 Präs. des Aufsichtsrates des Teschener Spar- und Vorschußkassenver., dessen Bank er verwaltete. 1877 beteiligte er sich an der Gründung der Ges. für das „Towarzystwo Domu Narodowego“ (Ges. Nationalhaus), führte deren Bank und war im Schulver. tätig. Während des Ersten Weltkrieges repräsentierte er die poln. Richtung und stand 1918 an der Spitze der Deputation der evang. Geistlichen zum poln. Nationalrat. 1920 wurde er zum Senior der evang. Kirchengemeinden im Teschener Schlesien gewählt und kämpfte für die Zugehörigkeit des ganzen Gebietes zu Polen. M., der sich um die Vereinigung der Teschener evang. Kirchengemeinden mit dem Warschauer Konsistorium große Verdienste erwarb, war der Führer der poln. Protestanten im Teschener Schlesien.