Micholitsch Adalbert, Schulmann und Fachdidaktiker. * Krems (NÖ), 30. 4. 1855; † ebenda, 12. 10. 1913. Stud. nach Besuch des Untergymn. an der Akad. der bildenden Künste in Wien und am Österr. Mus. für Kunst und Industrie, 1877 Lehrbefähigung für Freihandzeichnen. M. unterrichtete 1877–88 als Prof. am Landeslehrerseminar in St. Pölten und 1888–1908 an der Landesoberrealschule Krems. 1908 Schulrat. Seine in der Praxis und in zahlreichen Aufsätzen ihren Niederschlag findenden Reformbemühungen um die method. Ausgestaltung des Zeichenunterrichtes wurden im In- und Ausland anerkannt (Experte des Min. für Cultus und Unterricht in Fragen des Zeichenunterrichts, korr. Mitgl. der Nederlandsche Vereenigung voor Teekenonderwys zu Amsterdam, Ehrenmitgl. der Zeichensektion des Berliner Lehrerver.). M. lehnte Dozieren und Ausbildung bloß der Begabtesten zu „tüchtigen Werkleuten“ ab, forderte hingegen ständige Motivation aller Schüler durch Aktivierung (Interaktionen zwischen Lehrer und Schüler, Schüler und Schüler), durch Gruppenunterricht (ab der 3. Kl. einer höheren Schule) und durch Berücksichtigung der individuellen Anlagen bei Angabe des Themas und der zu verwendenden Zeichenmittel.