Mojsisovics von Mojsvár August, Zoologe. * Wien, 18. 11. 1848; † Graz, 27. 8. 1897. Sohn des Folgenden, Bruder des Geologen, Paläontologen und Alpinisten Johann August Edmund M. v. M. (s. d.); stud. an den Univ. Wien (1867–69, 1870–1873), Jena (1869/70 bei E. Haeckel) und Graz (1873) Med. und Zool., 1872 Demonstrator am Anatom. Inst. Wien, 1874 Dr.med., anschließend wiss. Arbeiten in Graz am Physiolog. Inst. unter Rollett und am Zoolog. Inst. 1875–77 Ass. bei F. E. Schulze am Zoolog. Inst. Graz. 1876 Habil. an der Univ. Graz für Zool. und vergleichende Anatomie, 1877 Habil. an der Techn. Hochschule Graz, 1880 ao. Prof. der Zool. an der Techn. Hochschule Graz, 1890 Kustos der zoolog. Abt. am Joanneum, Graz, 1894 o. Prof. der Zool. und vergleichenden Anatomie an der Techn. Hochschule Graz. Von M. liegen ca. 50 größere und kleinere Publ., darunter auch solche rein jagdkundlicher Natur, vor. Anfangs galt sein Interesse, offenbar unter dem Einfluß von F. E. Schulze, Fragen der Nervenhistol. und des Baues der Annelidenhaut, später beschäftigte er sich mit der Anatomie des afrikan. Elefanten und der Bezahnung bei Seekühen. Sein „Leitfaden bei zoologisch-zootomischen Präparierübungen“ war bis zum Erscheinen des Kükenthalschen „Zoologischen Praktikums“, 1898, ein wertvoller Stud.Behelf für jeden angehenden Fachzoologen. Nicht zuletzt dank der persönlichen Anerkennung seiner Verdienste durch den zoolog. interessierten Kronprinzen Rudolf wandte sich M. faunist. Arbeiten zu, welche seiner „Zoologischen Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie“ und dem „Thierleben der österreichisch-ungarischen Tiefebenen“ die Grundlagen und eine Fülle von Originalbefunden lieferten. M. war ein vorbildlicher Feldzoologe mit vielseitigen jagdlichen und ornitholog. Interessen sowie ein ausgezeichneter Kenner der alten Monarchie. Groß war sein präparator. Geschick und seine Beherrschung auch subtiler mikroskop. Technik, wovon u. a. eine Präparatensmlg. über die Echinodermenentwicklung zeugt, die noch heute im Unterricht am Zoolog. Inst. der Univ. Graz verwendet wird.