Muchar von Ried P. Albert (Anton), OSB, Historiker und klass. Philologe. * Lienz (Osttirol), 22. 11. 1786; † Graz, 6. 6. 1849. Absolv. 1803–05 die philosoph. Stud. am Lyzeum in Graz. 1805 trat er in das Benediktinerstift Admont ein, wo er 1808 die Ordensgelübde ablegte und 1809 zum Priester geweiht wurde. Nach einem Stud. Jahr an der Univ. Wien (1811) Prof. für Bibelstud., Griech. und oriental. Sprachen am Stiftsgymn. und ab 1813 Archivar und Bibliothekar des Klosters. Ab 1823 wirkte er am Grazer Lyzeum als Supplent für Bibelstud. und etwas später für Ästhetik, klass. Philol. und Literatur. 1827 Dr. phil. an der wiedererrichteten Grazer Univ., 1835 wurde er o. Prof. für Ästhetik, klass. Philol. und Literatur an der Univ. Graz, 1827–29 Dekan, 1842/43 Rektor. Ehrenvolle Berufungen an die Univ. Freiburg i. Br. und München sowie an das diplomat. Archiv in Mailand lehnte er ab. Ab 1827 arbeitete M. wesentlich an der Red. der „Steiermärkischen Zeitschrift“ mit, unterstützte tatkräftig das Editionsunternehmen der Monumenta Germaniae Historica und war führend an der Gründung des Hist. Ver. für Innerösterr. (1843) sowie des Hist. Ver. für Stmk. (1849) beteiligt. Angeregt durch Erzh. Johann (s. d.), beschäftigte sich M. vor allem mit österr. Geschichte des Altertums und des Mittelalters. Seine 30 Publ. basieren auf intensivem Quellenstud. und zeigen sein hist.-krit. Denken auf der Höhe der Zeit. 1847 w. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien.