Pick Arnold, Psychiater und Neurologe. * Großmeseritsch (Velké Meziříčí, Mähren), 20. 7. 1851; † Prag, 4. 4. 1924. Stud. an der Univ. Wien Med., 1875 Dr. med. War zuerst Ass. bei Meynert (s. d.), arbeitete dann bei Westphal in Berlin, 1875–77 an der Oldenburg. Irrenanstalt in Wehnen und 1877–80 als Sekundararzt an der Prager Irrenanstalt. 1878 Priv. Doz. für Psychiatrie und Neurol. an der Univ. Prag. 1880–1886 wirkte er als Dir. der Landesirrenanstalt in Dobrzan (Dobřany), 1886 wurde er o. Prof. an der Dt. Univ. Prag, 1921 i. R. Unter P.s zahlreichen wiss. Arbeiten nehmen seine hirnanatom. Untersuchungen, so über den Ursprung der Kleinhirnseitenstrangbahn, über Agenesie des Rückenmarks, über Opticusanatomie, und seine Beitrr. zur Lokalisationslehre einen wichtigen Platz ein. Die nach ihm benannte P.sche Hirnatrophie ist ein erbbedingtes generatives Hirnleiden im Präsenium mit umschriebener Hirnatrophie – vor allem der Stirn- und Temporalhirnrinde –, die zu Verblödung, verbunden mit Sprachstörungen führt. 1894 publ. er über Hautveränderungen (Erythromelie), die teils in umschriebener, streifenförmiger, teils in diffuser Rötung der Haut an den Streckseiten der Extremitäten mit Venektasien zu finden sind. Als P.sche Visionen werden Störungen der Raumwahrnehmungen, opt. Visionen, wie sie bei Veränderungen im Bereich des Bodens des 4. Ventrikels zu finden sind, bezeichnet.