Pivoda, František (1824-1898), Gesangspädagoge und Komponist

Pivoda František, Gesangpädagoge und Komponist. * Žerawitz (Žeravice, Mähren), 19. 10. 1824; † Prag, 4. 1. 1898. War zuerst Sängerknabe in Brünn (Brno), absolv. dann das Pädagogium und war 1842–1844 Hilfslehrer in Hohenstadt (Zábřeh). Ab 1844 ergänzte er seine Bildung in Wien, stud. bei Benda, Bocklet (s. d.), Staudigl und G. Bassadona Musik und veröff. seine Kompositionen bei Witzendorf und Mechetti (s. d.). 1853–60 war er Musiklehrer beim Fürsten Khevenhüller-Metsch. Ab 1860 wirkte P. in Prag als Gesangpädagoge, ab 1869 als Dir. seiner eigenen Opernschule. 1863 beteiligte er sich an der Gründung der Umělecká beseda (Kunstges.) in Prag und wandte sich als Anhänger der Volksmusik gegen die Reformen Wagners und Smetanas. P. nahm auch auf den Gesangunterricht an den Schulen großen Einfluß. Er verfaßte method. Hdbb. und Schulgesangbücher, in welchen er die Intervallmethode propagierte. Als Komponist schuf er ca. 150 Kompositionen und Volksliedbearb., die das Prager Smetanamus. verwahrt.

W.: 30 Solfeggien, op. 57, 1860; Lieder; Chöre; Klaviermusik. Publ.: Nový školský zpěvník (Neues Schulgesangbuch), 1893; Nová methoda vyučování zpěvů (Neue Gesangmethode), o. J.; etc. Red.: Hudební listy, 1874 ff.; Hudební a divadelní věstník, 1877 f.
L.: Černušák–Štědroň–Nováček; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Otto; Masaryk; Rieger; Wurzbach; V. Horák, F. P. . . ., 1970.
(B. Štědroň)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 110
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