Schrödl Anton, Maler. Geb. Schwechat (NÖ), 19. 2. 1820; gest. Wien, 5. 7. 1906. Sohn eines Eisenhändlers, Bruder von Norbert Michael, Onkel von Norbert und Leopold S. (alle s. d.). S. stud. 1833–35 an der Wr. Akad. der bildenden Künste Blumenmalerei (1835 1. Preis des Gun-del-Preises für Blumenmalerei), entdeckte aber bald seine Vorliebe für Tierstud. In der Folge arbeitete er als künstler. Lithograph beim Kunstverlag Trentsensky und schuf während dieser Zeit Lithographien nach Gemälden von F. Gauermann und M. J. Ranftl (beide s. d.) ebenso wie eine „Zeichenschule“, die großen Absatz fand. Erste Erfolge errang S. bei der Ausst. der Akad. 1841 mit dem Ölbild „Jagdstück“; ab 1850 waren seine Tierstud., Landschaften und Darstellungen des bäuerl. Lebens in den Ausst. des österr. Kunstver. zu sehen. Gem. mit seinem Förderer Johann Nep. Gf. Wilczek bereiste er 1870 Nordafrika – die Ölbilder und Zeichnungen mit Motiven aus der Gegend um Algier zählen zu den gesuchtesten Tle. seines Œuvres. Während der Sommermonate unternahm der Künstler jedes Jahr ausgedehnte Reisen in die österr. Alpen – zu seinen Lieblingsaufenthalten gehörten Hallstatt und der Pinzgau (Zell a. See und Bruck-Fusch) –, um dort in der freien Natur seine Tierstud. zu schaffen. Wiederholt besuchte er Güter von Adeligen in der ung. Pußta und im nö. Marchfeld, um dort das Leben am Lande für Bilder, die für Stadtpalais bestimmt waren, einzufangen. S. wirkte auch als Gartengestalter: So schuf er zwischen 1860 und 1870 für begüterte Familien Naturparks, wobei er Pflanzen, Felsen und andere Gegenstände direkt aus dem Pinzgau herbeischaffen ließ. S., der in seinen Werken vorwiegend die Natur und das bäuerl. Leben der Alpen festhielt, zählte zu seinen Lieblingsmotiven bes. das Schaf – der Kunstkritiker Hevesi (s. d.) bezeichnete ihn deshalb auch als „Schafmaler seiner Zeit“. Zu seinen Schülern zählten Johann Geller, Alfred Jirasek und Gustav Ranzoni (s. d.); mit Emil Jakob Schindler und Tina Blau-Lang (beide s. d.) war er freundschaftl. verbunden.