Schrötter (Schroetter) Bernhard von, Maler und Lithograph. Geb. Wien, 29. 8. 1772; gest. ebenda, 4. 7. 1842. Sohn eines Anwalts. S. stud. 1791–94 Malerei an der Wr. Akad. der bildenden Künste und war darauf Mitarbeiter des Lithographen Lorenz (Laurenz) Herr. Er malte Porträts (so z. B. der Schauspieler Henriette Sonntag, Therese Krones, Ferdinand Raimund, Wilhelmine Schröder, Antonie Adamberger), Genrestücke, Bilder religiösen Inhalts und war auch als Lithograph tätig. Als Porträtminiaturist gehörte er der Künstlergeneration an, die zwischen der spätbarocken virtuosen Kunstauffassung von Füger (s. d.) und der auf maler. Raffinesse bei gleichzeitiger strenger realist. Formgebung basierenden biedermeierl. Malerei von Daffinger (s. d.) steht. Wie für seine Zeitgenossen Agricola (s. d.), Johann Michael Weixelbaum und Nanette Rosenzweig-Windisch übten die Aquarellbilder mit den Porträts der k. Familie von Jean-Baptiste Isabey, die der französ. Künstler 1812 und 1814 während seines Aufenthalts in Wien ausführte, einen großen und für seine weitere Entwicklung prägenden Einfluß aus. Die als Halbbildnisse ausgeführten Porträts zeigen die dargestellten Personen in einer ruhigen, statuar. Haltung und meist vor Landschaftshintergrund. Während die Kleidung, Attribute und der Hintergrund in eher kühlen Farbtönen gehalten sind, erscheinen die Gesichtspartien in zarten Farben und weicher Modellierung.